Über 80 Teilnehmende, sieben spannende Vorträge, eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Kirche und Wirtschaft und viele anregende Diskussionen, das war die 11. Sommerakademie des EZUS (Europäisches Zentrum für universitäre Studien), die Anfang September in Bad Meinberg stattfand.
Mit dem Vortrag „Wie entsteht religiöses Konfliktpotenzial?“ führte der Religionssoziologe Prof. Dr. Dr. Heinrich Wilhelm Schäfer die Veranstaltungsreihe ein und war sich einig mit dem renommierten Politikwissenschaftler und Friedensforscher PD Dr. Jochen Hippler, der mehrmals im Jahr in den Krisenländern des Nahen und Mittleren Ostens unterwegs ist: Wer religiöse Konflikte verstehen will, muss die Konfliktursachen betrachten.
Experten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen analysierten aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen, griffen aktuelle Themen wie Migration und Flucht, Europa im Umbruch oder Medien im Wandel auf und regten zu Diskussion und Austausch an. So nahm der renommierte Politikwissenschaftler und Politikberater Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Weidenfeld seine Zuhörer bei seinem Vortrag „Europa – auf der Suche nach einer Zukunftsstrategie“ mit auf eine Zeitreise durch die deutsche Zeitgeschichte. Dabei gewährte er auch einen Blick hinter die Kulissen von historisch-politischen Entscheidungen auf nationaler und europäischer Ebene.
Den Abschluss der diesjährigen Sommerakademie bildete erstmals eine Podiums-diskussion, die unter dem Motto „Was bewegt uns in OWL?“ stand. Landrat Dr. Axel Lehmann sowie Dietmar Arends, Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Prof. Dr. Gunther Olesch, Geschäftsführer Phoenix Contact, und Prof. Dr. Stefan Witte, Vizepräsident Hochschule Ostwestfalen-Lippe, beleuchteten dabei die Herausforderungen, die sie nicht nur aktuell sondern auch künftig in Lippe sehen. Einig waren sich alle: Digitalisierung, demografischer Wandel und Integration werden Aufgaben sein, die Lippe noch für viele Jahre beschäftigen werden, die aber auch positiv gestaltet werden können und großes Potenzial für die Region beinhalten.
Nathalie Emas, Leiterin des EZUS, erläutert abschließend: „Die Sommerakademie war ein voller Erfolg. Neben der Wissenserweiterung erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zu diskutieren und die eigenen Haltungen und Meinungen zu aktuellen Entwicklungen zu reflektieren.“
Zum Abschluss der Veranstaltung waren sich alle einig: „Im nächsten Jahr sind wir wieder bei der Sommerakademie des EZUS dabei.“
Mit dem Europäischen Zentrum für universitäre Studien (EZUS) wird seit 2006 ein innovatives wissenschaftliches Weiterbildungsangebot etabliert, das den wachsenden Bildungsbedürfnissen der Mitbürger 50Plus entspricht. Im Mittelpunkt des Studiums stehen Präsenztage, in denen die Themen erarbeitet werden, zusätzlich stehen zur Vor- und Nachbereitung der Themen auf der Webseite eine Lernplattform bereit. Die Dozenten sind erfahrene Experten aus Wissenschaft und Praxis, die als Professoren oder Lehrende deutschlandweit an Universitäten und Hochschulen tätig sind.
Die Studienangebote werden durch einen strategischen und wissenschaftlichen Beirat begleitet.
Folgende Angebote für bildungsinteressierte Menschen ab 50 hat das EZUS derzeit im Programm:
1. Weiterbildendes Studium – Mensch, Wirtschaft, Gesellschaft (Interdisziplinäre Studienmodule, Dauer je Modul ca. 6-7 Wochen. Teilnahmevoraussetzungen: keine, Studiengruppe ca. 20 Personen)
2. Studium Speciale (Als Vertiefungsstudium angelegt, Dauer ca. 8 Monate. Teilnahmevoraussetzungen = Teilnahme am Studium Mensch, Wirtschaft, Gesellschaft; Studiengruppe 20-30 Personen)
3. Sommerakademie (jährliche 2,5-tägige Großveranstaltung zu wechselnden Leitthemen. Teilnahmevoraussetzungen: keine, 60-90 Personen)
4. Mittwochsakademie – wissenschaftliche Vorlesungsreihe für Menschen ab 50 (in Kooperation mit mehreren VHSen, offene Wissenschaftsvorträge)
Träger des EZUS ist seit 2014 die Lippe Bildung eG in Lemgo. Sie koordiniert dezentrale Beratungs- und Bildungsangebote, initiiert und stärkt die Vernetzungsaktivitäten von Akteuren. Weitere Informationen unter www.ezus.org.