Kreis Herford / Kirchlengern. Auf einem stillgelegten Teil der Boden- und Bauschuttdeponie Reesberg in Kirchlengern wird dieser Tage eine Photovoltaikanlage errichtet – Bauherrin der Anlage ist die Friedensfördernde Energie-Genossenschaft Herford eG (FEGH eG). Die Gesamtkosten von mehr als einer halben Millionen € finanziert die Genossenschaft über Mitgliederdarlehen, Genossenschaftsanteile sowie über einen Kredit der Sparkasse Herford.
Bei der Planung der Anlage musste die besondere Bodenbeschaffenheit der Deponie bedacht werden. Die Bodenschicht ist bis zur Abdeckfolie lediglich 1 Meter tief. Dort dürfen die Verankerungen der Aufbauten nicht tiefer als 50Centimeter in den Boden eindringen – auch ein mögliches Absacken muss verhindert werden. Deshalb wird ein in Deutschland bisher selten verwendetes Verankerungssystem eines italienischen Herstellers eingesetzt. (www.treesystem.it). Die darauf verschraubten Unterkonstruktionen werden 2.378 Solarmodule mit einer Leistung von zusammen 750 kWp tragen.
Der Bau dieser besonderen Anlage durch die Fa. Planet in Green aus Bad Salzuflen wird vom Kreis Herford auch über eigene Drohen-Aufnahmen schrittweise festgehalten. Die Kamera-Drohne ist auf der Deponie des Kreises Herford seit einem Jahr im Einsatz und dokumentiert, wie sich das Deponiegelände im Laufe der Zeit verändert.
Die PV-Anlage auf der Deponie ist die dritte und größte Anlage der Herforder Genossenschaft, die in Zusammenarbeit mit dem Kreis Herford entsteht: Zwei weitere Anlagen sind auf den Dächern Dach der Kreissporthalle in Herford (184,4kWp) und des Erich-Gutenberg-Berufskolleg (79kWp) in Bünde errichtet. Allein mit der Photovoltaik-Anlage auf der Deponie erwirtschaftet die FEGHeG jährlich rund 1,087 GWh Energie mit einer C0² – Einsparung von 273 t.
Statement Barbara Rodi, Vorstand der FEGHeG: „Mit dem Bau der Photovoltaikanlage am Reesberg kommen wir der lokalen Energiewende wieder ein Stück näher. Wir als Genossenschaft möchten als gutes Beispiel voran gehen und Andere dazu anregen auch selbst aktiv zu werden den Anteil Erneuerbarer Energien zu erhöhen.“
Der Kreis Herford als Eigentümer des Geländes stellt die Fläche zur Verfügung und trägt hiermit sowie mit weiteren Unterstützungsmaßnahmen wesentlich zur Rentabilität des Projektes bei.
Statement: Eric S. Manegold, Mitglied des Aufsichtsrates und der Bürgerenergie AG der FEGHeG: „ Nach einer langen und intensiven Planungsphase bin ich froh, dass wir vor einer Woche endlich mit den Arbeiten am Reesberg beginnen konnten. Als Verantwortlicher der Genossenschaft berichte ich in regelmäßigen Abständen auf unserer Internetseite (www.fegh.de) unter dem Punkt: Infos und Neuigkeiten in unserem Baustellentagebuch von der Baustelle.“
Statement Landrat Jürgen Müller: „Der Kreis Herford hat in seinem Klimaschutzkonzept festgelegt, dass der CO2 -Ausstoß bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent gesenkt wird – dazu trägt dieses Projekt bei. Auch wollen wir Bürgerenergieprojekte vor allem auch für regenerative Energie fördern. Vorbildlich ist an diesem Projekt ist, dass auch Menschen ohne Wohneigentum die Möglichkeit bekommen, regenerative Energien in ihrem eigenen Umfeld zu fördern. Wir unterstützen gerne, dass Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv werden. Aus vielen Puzzleteilen wird ein großes Bild“.