Die Festhalle in Asemissen ist schon seit Jahren sanierungsbedürftig und wird schon seit langer Zeit als Fest- und Feierhalle nur noch selten genutzt. Eine umfangreiche Sanierung der Festhalle scheitert nicht nur an der angespannten Haushaltslage, sondern wäre auch unter Berücksichtigung des Kosten-/Nutzenverhältnisses unwirtschaftlich und nicht rentabel. Der Rat der Gemeinde hatte deshalb beschlossen, keine weiteren Sanierungen mehr vorzunehmen und die Festhalle zum gegebenen Zeitpunkt abzureißen. Für die Asemisser Bürgerinnen und Bürger fällt damit jedoch ein wichtiger und liebgewonnener Treffpunkt für kleinere Veranstaltungen und Zusammenkünfte weg. Verwaltung und Politik haben deshalb in den letzten Jahren nach Möglichkeiten gesucht, wie dieser Verlust ausgeglichen werden kann. Einige Ideen, wie beispielsweise die Einrichtung des „Treff 303“, konnten umgesetzt werden, andere waren aus finanziellen Gründen nicht realisierbar. Im Dezember des vergangenen Jahres hat nun das Land das Sonderprogramm „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ aufgelegt. Das Profil dieses Förderprogramms passte für Leopoldshöhe und so machte sich die Verwaltung an die Arbeit und entwarf innerhalb kurzer Zeit eine aussagekräftige Bewerbung für ein Integrationszentrum an der Festhalle. Eine unabhängige Jury hat zwischenzeitlich 147 Projekte aus 100 Kommunen ausgewählt. In Lippe wurden vier Kommunen berücksichtigt. Leopoldshöhe ist eine davon und profitiert nun von einem Förderanteil in Höhe von 812.000 Euro.
Genutzt werden sollen diese Fördergelder für die Quartiersentwicklung im Umfeld der Festhalle. Neben einem weiteren Kindergarten, der im Bereich der jetzigen Festhalle außerhalb des vg. Förderprogramms gebaut wird, sind im Bereich des alten Sporthauses diverse Kurs- und Seminarräume und auch ein Büro zur Quartiersbetreuung geplant. Wichtig ist der Gemeinde Leopoldshöhe dabei, dass diese Räume nicht nur für die Integrationsarbeit genutzt werden sollen, sondern – so wie bisher auch – für die Vereine und Verbände unserer Gemeinde zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus wird es an der vorhandenen Sporthalle einen Anbau geben, in dem ein Mehrzweckraum für Gruppen bis zu ca. 70 Personen entstehen wird. Die übrigen bisherigen Räumlichkeiten und sanitären Anlagen in diesem Komplex werden saniert und modifiziert und bieten beispielsweise Unterstellmöglichkeiten für Sportgeräte. Ein Spielbereich rundet das Konzept ab.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde übergab die Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl kürzlich persönlich den Förderbescheid an Bürgermeister Gerhard Schemmel. Dabei lobte sie die gute Zusammenarbeit und hob hervor, dass es sich bei dem Konzept um ein zukunftsweisendes Projekt handele. Die Aspekte Wohnen, Kinderbetreuung, Sport, Vereine und Integration stellen ein Gesamtpaket dar, das überzeugt. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung dankte Bürgermeister Gerhard Schemmel der Regierungspräsidentin und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Unterstützung. Sein Dank galt aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung sowie der Politik, die das Projekt einstimmig unterstützt hat. Mit den Fördergeldern sei es nun möglich, die Sicherung des sozialen Zusammenhalts in Asemissen zu verbessern. Mit Hilfe der Mittel könne die „Herzkammer“ des ehemaligen Ortsteils Asemissen adäquat ersetzt werden.