Lübbecke – Streitigkeiten und Schlägereien sowie Randalierer und hilflose Personen – die Polizei konnte sich auch beim 450. Blasheimer Markt nicht über mangelnde Arbeit beklagen. Ein Beamter wurde vom einem Randalierer sogar ins Bein gebissen. Im Vergleich zum Vorjahr verlief das viertägige Marktgeschehen jedoch insgesamt ruhiger. Frank Meyer, Leiter der Lübbecker Polizeiwache, zieht daher eine durchaus positive Bilanz. Dabei lobt Meyer die gute Zusammenarbeit mit allen beteiligten Organisationen und dem Sicherheitsdienst.
Endete im letzten Jahr noch für 14 Personen der Marktbesuch in der Polizeizelle, mussten aktuell nur fünf Personen dort Platz nehmen. Zudem sprachen die Einsatzkräfte 15 Platzverweise aus, beruhigten mehrere Randalierer und kümmerten sich um sechs hilflos wirkende Besucher. Außerdem wurden die Polizisten zu sieben Schlägereien gerufen. Auch zwei mutmaßliche Sexualdelikte beschäftigten die Beamten. Hinzu kamen einige Anzeigen wegen Köperverletzung, Diebstahl und Sachbeschädigung.
Ein alkoholisierter 57-jähriger Lübbecker ließ sich am Sonntag in den frühen Morgenstunden nicht beruhigen. Er trat und schlug nach den Beamten und biss einen von ihnen in die Wade. Zuvor hatte der Mann in einem der Marktbusse Fahrgäste massiv angepöbelt. Da er dem Rauswurf des Fahrers und den Anweisungen der anschließend hinzugerufenen Polizisten nicht nachkam, griffen die Beamten zu. Auch nachdem ihm Handschellen angelegt waren, beruhigte sich der 57-Jährige nicht. So beleidigte er die Beamten wiederholt und versuchte diese zu bespucken. Zudem beschädigte er einen Streifenwagen durch Fußtritte. Dem Lübbecker wurde eine Blutprobe entnommen. Auf ihn kommt ein Ermittlungsverfahren zu.
Eine Gruppe von Streithähnen konnte die Polizei in derselben Nacht hingegen problemlos vom Gelände führen. Gegen Mitternacht sorgte eine Meldung über eine möglicherweise Streit suchende größere Ansammlung von Jugendlichen für kurzfristige Aufmerksamkeit bei den Ordnungshütern. Der Hinweis entpuppte sich wenig später aber als eine Fehlinformation.
Bei den Alkoholkontrollen im Umfeld des Festgeländes fiel ein 45-jähriger Autofahrer besonders negativ auf. Er saß angetrunken hinter dem Steuer seines Wagens, an dem nicht zugelassene Kennzeichen angebracht waren. Als der 45-Jährige für eine Blutprobe mit zur Wache genommen werden sollte, widersetzte sich der Mann gewaltsam den Maßnahmen der Beamten.
Bei den gemeinsamen Jugendschutzkontrollen von Mitarbeitern des Jugend- und des Ordnungsamts sowie der Polizei wurden kaum Verstöße festgestellt. Allerdings erreichte die Polizei in der Nacht zu Sonntag gegen 1.10 Uhr die Meldung, dass ein 13-jähriges Mädchen stark alkoholisiert in die Kinderklinik nach Minden gebracht werden musste.