Minden – Weil er nach einem Unfall auf und davon fuhr und auf der Flucht vor einer alarmierten Streifenwagenbesatzung mit Tempo 110 im Mindener Stadtgebiet Leib und Leben anderer Menschen gefährdete, sitzt ein 23-jähriger Mann jetzt in Untersuchungshaft.
Der Beschuldigte hatte am Samstagnachmittag zunächst an der Ecke Zähringer Allee/Kingsley-Allee beim Zurücksetzen den Seat einer 28-jährigen Mindenerin beschädigt. Statt sich um den Schaden zu kümmern, zog sich der Mann eine Kapuze über den Kopf, passierte mit seinem Peugeot die Kreuzung bei “Rot” und gab Gas. Die Seat-Fahrerin zeigte sich davon offenbar unbeeindruckt und nahm zusammen mit ihrem Beifahrer die Verfolgung des Flüchtigen auf. Gleichzeitig alarmierte der Beifahrer die Polizei und informierte die Beamten über den jeweils aktuellen Verlauf der Fahrt. So konnte eine Streifenwagenbesatzung mit eingeschalteten Blaulicht und Martinshorn die Verfolgung übernehmen.
Der Flüchtige zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und erhöhte innerorts seine Geschwindigkeit von 80 km/h noch auf Tempo 110. Dabei überquerte der Mann weitere Kreuzungen trotz Rotlicht. So konnte an der Ecke Petershäger Weg/Hahler Straße ein Unfall nur durch Bremsen der querenden Fahrzeuge vermieden werden. Auf der Zähringer Allee überholte er zudem waghalsig und gefährdete den Gegenverkehr. Schließlich stoppte der 23-Jährige auf dem Molkereiweg seinen Wagen und ließ sich widerstandslos festnehmen. Da die Eigentumsverhältnisse des mit polnischen Kennzeichen versehenen Peugeot zunächst unklar waren, wurde der Pkw sichergestellt.
Eine Richterin erließ am Sonntag Haftbefehl gegen den aus Serbien stammenden Mann wegen Fluchtgefahr. Der Beschuldigte hat keinen Wohnsitz in Deutschland und wurde in der Vergangenheit bereits einmal nach Ablehnung seines Asylantrags abgeschoben.