Minden – Nach der schweren Attacke auf einen 55-jährigen Mindener am ZOB an der Lindenstraße am späten Silvesterabend befindet sich das Opfer weiterhin auf der Intensivstation des Johannes-Wesling-Klinikum. Unterdessen sitzt der mutmaßliche Angreifer, ein 17-Jähriger, in Untersuchungshaft. Ein möglicherweise an der Tat beteiligter 15-Jähriger hat sich mittlerweile den Ermittlern gestellt. Der Jugendliche wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft später wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Hintergründe für den Angriff sind noch unklar.
Wie bereits am Neujahrstag berichtet, hatten Zivilfahnder der Polizei gegen 22.35 Uhr beobachtet, wie der in Minden lebende 17-Jährige sein Opfer zunächst einen leichten Schubs versetzte, anschließend trat er dem Mann so heftig gegen den Oberkörper, dass der 55-Jährige zu Boden stürzte und dabei mit dem Kopf aufschlug. Ein alarmierter Notarzt kümmerte sich um den Schwerverletzten und veranlasste dessen Transport ins Klinikum. Hier wurde der Mindener noch in der Nacht notoperiert.
Die Einsatzkräfte konnten den 17-Jährigen vorläufig festnehmen und ins Polizeigewahrsam bringen. In einer Vernehmung wollte sich der Beschuldigte zu den Vorwürfen nicht äußern. Er ist der Polizei bisher nicht bekannt und lässt sich durch einen Anwalt vertreten. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ ein Richter einen Haftbefehl gegen den Jugendlichen wegen des Vorwurfs auf gefährliche Körperverletzung.
Sein Begleiter, der 15-Jährige, hatte sich zunächst vom ZOB entfernt. Er stellte sich im Beisein seiner Eltern den Beamten am Donnerstagnachmittag. Auch er machte keinen Angaben zum Tatgeschehen. Da das Opfer nach wie vor nicht vernehmungsfähig ist, sind die Gründe für die Attacke weiterhin unklar. Ob es möglicherweise zuvor zu einem Streit kam, ist ebenfalls nicht bekannt. Die Ermittlungen dazu dauern an.