#Minden – Junge, erwerbslose Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren in den Arbeitsmarkt zu integrieren, kann eine Herausforderung sein. Das belegen die aktuellen Zahlen der Jobcenter im Kreis Minden-Lübbecke und im Landkreis Schaumburg. Sowohl die geographische Nähe und als auch das gemeinsame Anliegen der beiden Kreise sind Gründe für eine neue Kooperation auf dem Gebiet der Arbeitsvermittlung. Dazu gab es Ende August eine Auftaktveranstaltung, bei der die nächsten Arbeitsschritte abgestimmt wurden.
Die Jobcenter der Kreise Minden-Lübbecke und Schaumburg haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, über die soziale Einbindung der Zielgruppe die Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen. Das Einsatzgebiet soll im Rahmen des Projekts den Kreis Minden-Lübbecke und den Landkreis Schaumburg umfassen. Die Eingliederungsmaßnahmen werden in Zusammenarbeit im Trägerverbund mit der AWO Bezirksverband OWL e.V., Fach-Werk e.V., Euwatec gGmbH und dem ESTA-Bildungswerk gGmbH angeboten.
Das aktuelle Projekt „Treffpunkt u 25 plus“ richtet sich an junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die durch bestehende Hilfsangebote, insbesondere Sozialleistungsangebote nicht erreicht werden bzw. diese Angebote nicht annehmen. Es handelt sich um junge Menschen, die die allgemeine Schulpflicht erfüllt haben und darüber hinaus in den letzten sechs Monaten mindestens 50 Prozent ihrer Termine beim Jobcenter nicht wahrgenommen haben. Oder sie waren bereits für verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder Aktivierungshilfen vorgesehen, haben diese aber nicht angetreten oder kurzfristig abgebrochen.
Ziel des Projektes ist es, innovative und teilweise auch unkonventionelle Möglichkeiten zu erproben. Besondere Lagen erfordern besondere Maßnahmen. Dabei soll der Zugang und die Inanspruchnahme von Maßnahmen mit Blick auf junge Menschen erhöht werden, die durch konventionelle Angebots- und Zugangsformate nicht erreicht wurden. Zugleich geht es darum, Maßnahmen in einer Weise durchzuführen, dass sie möglichst nicht abgebrochen oder ohne Zielerreichung beendet werden. Die Jobcenter stellen insgesamt 54 Eingliederungs-Plätze zur Verfügung. Zwei Lenkungskreise sind für die Steuerung der Maßnahmen vorgesehen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden in einem zeitlichen Rahmen von acht bis maximal zwölf Monaten betreut. Mit dieser neuen Maßnahme möchten die Jobcenter die jungen Erwachsenen wieder gesamtgesellschaftlich einbinden und in den Vermittlungsprozess zurückführen.
Dabei gilt es herauszuarbeiten, wo und vor allem wie hier Reintegrationen in die Regelsysteme gelingen, die sonst nicht möglich gewesen wären. Auf dieser Grundlage sollen schließlich Anforderungen und Erfolgsfaktoren für eine entsprechende Weiterentwicklung der Regelsysteme, Strukturen und Vernetzungsformen des lokalen Übergangssystems entwickelt und umgesetzt werden. Daher erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts. Mit der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes Treffpunkt ist das Institut Kompetenzzentrum Soziale Dienste, ein Institut der Universität Bielefeld, beauftragt worden.