Paderborn – Im Zuge mehrwöchiger intensiver Ermittlungsarbeit hat die Paderborner Polizei eine Einbrecherbande festgenommen, die für über 20 Wohnungseinbrüche im Kreisgebiet und in Nachbarkreisen verantwortlich gemacht wird. Drei aus Litauen stammende Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Die Kriminalbeamten der „Ermittlungsgruppe Wohnung“ der Kreispolizeibehörde Paderborn stecken nach dem erfolgreichen Zugriff Anfang Oktober noch tief in der Arbeit, um Beweismittel auszuwerten und beschlagnahmte Beute zuzuordnen. So manche „Rund-um-die-Uhr-Schicht“ haben die Polizisten geschoben, um die Täter dingfest zu machen.
Mitte August startete eine Serie von Wohnungseinbrüchen mit gleicher Arbeitsweise der Täter. Betroffen war im Kreis Paderborn der Bereich Delbrück und Hövelhof. Aber auch in Büren, Borchen und Salzkotten kam es zu Einbrüchen durch eingeschlagene oder eingeworfene Fenster. Die Hausbewohner waren meistens für mehrere Tage im Urlaub, als die Täter zuschlugen und die Häuser nach Wertsachen durchsuchten. Schmuck und Bargeld sowie Laptops, Tablets und Handys waren die bevorzugte Beute.
Ende Juli entschied die Kreispolizeibehörde nachdem erste Erkenntnisse vorlagen eine Ermittlungskommission zu gründen, um gezielt gegen die noch unbekannte Bande zu ermitteln. Mit im Fokus der Ermittlungsgruppe waren gleich gelagerte Taten aus dem Raum Gütersloh und Soest. Bis Ende September sammelten die Paderborner Polizisten ausreichend Beweismittel, um die Bande festnehmen zu können. Mittlerweile umfasste die Serie 21 Taten, davon 11 im Kreis Paderborn.
Die Paderborner Ermittler griffen mit Unterstützung von Einsatztrupps aus Paderborn und Gütersloh am ersten Oktobersonntag nach einer erneuten Tat der Einbrecher zu. Am frühen Abend waren die Tatverdächtigen in ein Haus in Verl (Kreis Gütersloh) eingestiegen und hatten Schmuck erbeutet. Als sie mit ihrem Auto vor dem Haus in Mastholte auftauchten, in dem sie wochenlang Unterschlupf gefunden hatten, erfolgte die Festnahme der drei Männer, einem 49-Jährigen, dessen 28-jährigen Sohn sowie einem 29-jährigen Komplizen. Im Täterauto, einem älteren Opel mit Litauischem Kennzeichen, lag die Beute aus Verl. Zeitgleich durchsuchten die Fahnder auch das Haus und nahmen den Hausbesitzer (33) als mutmaßlichen Mittäter ebenfalls fest. Weitere Beutestücke und zahlreiche Beweismittel stellten die Polizisten hier sicher. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Paderborn wurden die drei Litauer dem Haftrichter vorgeführt.
Der Ermittlungsgruppenleiter, Kriminalhauptkommissar Stephan Binder, beschreibt das Konzept der Einbrecherbande als hoch professionell. Binder: „Die Bande überließ nichts dem Zufall. Bevor sie in ein Haus einstiegen hatten sie das Umfeld intensiv ausbaldowert. Sie waren mindestens zweimal am Tatort, ehe sie den Einbruch ausführten. Auch die Fluchtwege und der Standort des Fluchtwagens wurde so gewählt, dass der Fluchtwagenfahrer seine Komplizen rechtzeitig warnen konnte, sollten sie entdeckt worden sein und die Polizei anrücken.“ Laut Binder hielten sich die Bandenmitglieder immer vier bis sechs Wochen in Deutschland auf und fuhren dann für ein bis zwei Wochen wieder in ihre Heimat. Dort wird auch noch eine Komplizin vermutet, sie nach einer Rückreise offenbar ausgewechselt wurde. Die Beute schafften die Einbrecher nicht selbst über die Grenze, dafür wurden separate Kuriere eingesetzt.
Trotz des Erfolges können Binder und seine Kollegen keine Entwarnung geben. Binder: „Neben dieser Bande sind weitere Täter aktiv, vermutlich in ähnlichen Bandenstrukturen. Wir haben einige ungeklärte Wohnungseinbrüche, die nicht auf das Konto unserer Festgenommen gehen.“ Deswegen, so der Kriminalhauptkommissar, ist eine vernünftige Einbruchsprävention sinnvoll. Dazu bietet die Kreispolizeibehörde in der kommenden Woche kreisweit Informationsveranstaltungen unter dem Thema „Riegel vor! Sicher ist sicherer.“ Hilfreich bei der Verhinderung oder der Aufklärung von Einbruchsdelikten sind immer wieder Hinweise aus der Bevölkerung. Wer verdächtige Personen oder Fahrzeuge in Wohngebieten beobachtet, ist aufgerufen, sich umgehend per Notruf 110 bei der Polizei zu melden.
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