Paderborn – Völlig unbeeindruckt von dem schweren Verkehrsunfall mit mehreren schwerstverletzten Autoinsassen, der sich kurz zuvor auf der B68 bei Borchen-Dörenhagen ereignet hatte, zeigte sich am Montagabend ein 58-jähriger Motorradfahrer. Der Mann war einer Motorradstreife des Verkehrsdienstes der Paderborner Polizei unweit der Unfallstelle mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit aufgefallen.
Gegen 19.55 Uhr hatte die Polizei die Sperrung der Unfallstelle auf der B68 aufgehoben. Der Motorrad-Polizist war bei den Sperrmaßnahmen eingesetzt und auf dem Weg zur Dienststelle. Ihm fiel ein in Richtung Paderborn fahrender Motorradfahrer mit einer 600er Honda auf, der nach Passieren der Unfallstelle trotz einsetzender Dämmerung unverhältnismäßig stark beschleunigte. Mit seinem Dienstmotorrad nahm der Polizeibeamte die Verfolgung des Hondafahrers auf und stellte fest, dass dieser zeitweilig eine Geschwindigkeit von mehr als 165 km/h bei erlaubten 100 km/h erreichte. Der Polizist stoppte den Raser und konfrontierte den 58-Jährigen mit den schweren Folgen von Verkehrsunfällen auf Landstraßen, wie eben erst passiert. Er habe davon gehört, war die Antwort des Motorradfahrers. Wegen seines verkehrswidrigen und rücksichtslosen Verhaltens erwartet den Mann nun ein Strafverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeug-Einzelrennens.
Drei Motorradfahrer und ein Kleinkraftradfahrer sind im letzten Jahr auf den Straßen im Kreis Paderborn tödlich verunglückt. Insgesamt starben 12 Menschen bei Verkehrsunfällen.
#PassAuf! – Wir passen auf! Daraus machen wir kein Geheimnis.
Die Paderborner Polizei hat die Bekämpfung schwerer Verkehrsunfälle zum Behördenschwerpunkt gemacht. Neben wöchentlichen Schwerpunkteinsätzen mit unterschiedlichen Zielsetzungen stehen die Unfallursachen Geschwindigkeit und Ablenkung immer im Fokus der Verkehrsüberwachung.