Bereits am frühen Nachmittag herrschte auf dem Schulgelände dichtes Gedränge. Nicht ohne Grund, denn das Spielangebot war mit dem „Oscar“-Spielmobil aus Bremen schier gewaltig: Ausgelassen nutzten die Kinder die bunte Mischung aus Spiel, Sport und Erlebniswelten mit unzähligen Spielstationen, die zu Bewegung und Denksport animierten: Eine kleine Jonglierschule, Kugelbahn, Wurf- und Geschicklichkeitsspiele, verschiedene Kinderfahrzeuge für Geschick und Muskelkraft, eine Rollenrutsche, ein riesiges aufblasbares Dart-Spiel mit gefahrlosen Klettpfeilen und vieles mehr ließen keine Wünsche offen. Auch die vielfältigen Großspielangebote inmitten eines bunten Zirkuszeltes waren ein Anziehungspunkt, an dem die Mädchen und Jungen gern länger verweilten und gemeinschaftlich Aufgaben lösten. Ein von der Schule selbst konstruiertes Menschenmikado bot einen zusätzlichen Reiz. Mit frischen Waffeln und Getränken des Fördervereins, einem Eisstand der Eisdiele und einem Pizzastand war in Sachen „kleine Stärkung zwischendurch“ für alles gesorgt, was Kinderherzen höher schlagen lässt. Von der Grundschule initiiert kamen auch die vielen ganz jungen Besucher im Kleinkind- und Kindergartenalter, meist Geschwisterkinder der Grundschüler, auf ihre Kosten.
„Das Spielefest wird jedes Jahr von der Bevölkerung sehr gut angenommen und feiert in diesem Jahr bereits sein zweites Nulljahr“, freute sich Christina Meese, erst unlängst zur Konrektorin ernannt. „Wir spüren es an unserer Schule jeden Tag hautnah, wie sich die kulturelle Vielfalt immer wieder harmonisch ergänzt und viele kleine Bausteine ineinander greifen“, unterstrich sie mit Blick auf die Integration der Flüchtlingskinder an ihrer Schule. „Das ist vor allem dem tollen Netzwerk aus zahlreichen Ehrenamtlichen zu verdanken, die auch im zwischenmenschlichen Bereich immer parat stehen, wenn es Probleme gibt, die beispielsweise sprachbedingt sind.“ In der Regel seien solche kleinen Stolpersteine und Unsicherheiten binnen kürzester Zeit beseitigt. „Weder die Eltern noch die Kinder der Flüchtlingsfamilien ziehen sich scheu zurück, sondern sind gern bei allem dabei.“ Das Spielefest sei hierfür der beste Beweis. „Beim Spielen kommt es nicht darauf an, wo jemand herkommt, ob man einander sprachlich einwandfrei versteht. Nichts spielt eine Rolle, außer der Spaß.“
Meese freute sich, für die Veranstaltung auch die örtliche Jugendförderung mit im Boot zu haben. „Wir haben ein super Verhältnis zu den örtlichen Bildungseinrichtungen und sind daher auch nah an den Kindern dran. Das fängt beim Kindergarten an und hört bei den weiterführenden Schulen auf“, unterstrich Jugendförderer Andreas Keller, froh, angesichts der „Diversity“-Aktionswochen die Veranstaltung mit der Bereitstellung einer Hüpfburg und einer Ringwurfstation nebst süßen Kleingewinnen bereichern zu können. Das Projekt der Jugendförderung des Kreises Minden-Lübbecke soll bis in den Dezember hinein als wichtiger Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit für Toleranz und Chancengleichheit sensibilisieren, zum Nach- und vielleicht Umdenken anregen.