Die Fridays for Future-Bewegung schreitet energisch voran, um auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes und eines drastischen Abbaus schädlicher Treibhausgase (CO2) für unsere Umwelt aufmerksam zu machen. Auf einschneidende Veränderungen sollte man jedoch nicht warten: Jeder kann etwas für den Klimaschutz tun und dies in seinen Alltag integrieren – zum Beispiel bei der Ernährung. Denn ein Fünftel der Pro-Kopf-Emissionen an CO2 werden in Deutschland durch die bislang gängigen Ernährungsgewohnheiten – etwa durch den hohen Fleischverbrauch und die beträchtlichen Lebensmittelabfälle – verursacht. „Regional, saisonal und biologisch Einkaufen und Kochen sind die passenden Schritte mit einem Fußabdruck, der keine umweltschädlichen Spuren hinterlässt“, erklärt Umweltberaterin Cornelia Franke-Röthemeyer von der Verbraucherzentrale NRW in Minden. Sie hat Tipps für eine klimafreundliche Ernährung:
- Regional-saisonal einkaufen: Mit dem Flugzeug transportierte Lebensmittel wie Spargel oder Papaya aus Peru sind Klimakiller. Einige Lebensmittel, die aus südlichen Ländern zu uns transportiert werden, wie etwa Avocado, Tomaten und Erdbeeren verbrauchen in der Ferne viel kostbares Wasser. Auch der Anbau in beheizten Gewächshäusern und die Lagerung in Kühlhäusern kosten viel Energie. Im Vergleich benötigen regional angebaute Lebensmittel lediglich kurze Transportwege. Saisonales Gemüse und Obst aus dem heimischen Freilandanbau sind außerdem frisch, enthalten mehr gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe und sparen Energie.
- Bioprodukte bevorzugen: Obst und Gemüse aus dem Ökolandbau haben eine gute Klimabilanz. Böden im ökologischen Landbau speichern mehr Kohlenstoff als konventionelle Anbauflächen. Die Umweltbelastungen sind reduziert, die Bodenfruchtbarkeit ist ertragreicher und die biologische Vielfalt höher – bei einem insgesamt sparsameren Ressourcenverbrauch.
- Fleischverzehr reduzieren: Wer den Verzehr von 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche, wie ihn die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nicht überschreitet, trägt dazu bei, dass die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen um rund neun Prozent reduziert werden könnten.
- Einkauf zu Fuß oder per Rad: Der Verbrauch und Genuss ökologischer Lebensmittel ist unnütz, wenn die Gaben der Natur auf längeren Strecken mit dem Auto oder Lastwagen transportiert werden. Auch Bestellungen bei Lieferdiensten erfolgen oft zu Lasten von Tank und Tacho. Besonders klimaschonend sind Einkäufe, die zu Fuß oder mit dem (Lasten-)Fahrrad erledigt werden. Wenn doch das Auto als Transportmittel herhalten muss: Wege gut planen und miteinander verbinden – das spart Einkaufskilometer.
- Leitungswasser trinken: Das kühle Nass aus dem Hahn ist das am besten geprüfte und zudem sofort verfügbare Lebensmittel in Deutschland. Trinkwasser spart jede Menge Rohstoffe wie Plastik und Glas an Flaschen und viel CO2 für den Transport.
- Lebensmittelverschwendung vermeiden: Wer Lebensmittelreste nutzt oder weitergibt und Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums mit allen Sinnen prüft und noch verbraucht, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Wenn die Portionen beim Restaurant- oder Mensabesuch zu groß sind, kann man die Reste für ein Mahl zu Hause mitnehmen. Der sorgsame Umgang mit Lebensmitteln macht sich nicht nur im Geldbeutel bezahlt, sondern vermindert auch Treibhausausstöße.
Wann und wo Kunden
klimafreundliche Vorsätze in Handeln umsetzen können – etwa durch den Kauf von
regionalem Obst und Gemüse, zeigt anschaulich der Saisonkalender der
Verbraucherzentrale NRW.
Kostenloser Download unter www.verbraucherzentrale.nrw/saisonkalender.