Die Polizei warnt vor einer steigenden Zahl von Wohnungseinbrüchen. Allein im Kreis Paderborn schlugen unbekannte Täter vergangenes Wochenende (11.-13.12.15) fünf Mal zu, unter anderem in Altenbeken und Bad Lippspringe. Die Polizei gibt Tipps zur Vorbeugung.
An den Weihnachtstagen stehen wieder viele Häuser leer, weil die Bewohner Verwandte besuchen oder in Urlaub gefahren sind. Dann haben Einbrecher leichtes Spiel.
Polizei: Briefkasten leeren, Licht einschalten
Tipp: Wer seine Wohnung oder sein Haus länger verlässt, sollte die Rolläden tagsüber nicht herunterlassen, sagt die Polizei. Die Briefkästen sollten geleert werden. Hilfreich ist es zudem, Licht in Zimmern einzuschalten, beispielsweise über eine Zeitschaltuhr. Alles sollte so aussehen, als wäre das Haus bewohnt.
Türen und Fenster sichern
Die Polizei rät außerdem, Türen und Fenster auf den neuesten sicherheitstechnischen Standard zu bringen. Vor allem Terassentüren an den Rückseiten der Häuser sind nach Erfahrungen der Polizei oft zu wenig gesichert und gelten daher als Schwachstellen.
Langes Warten auf Sicherheitsberater
Hausbesitzer können sich umfassend informieren. Auf den meisten Dienststellen gibt es spezielle Sicherheitsberater der Polizei, die das Haus begutachten. Wer den Service nutzen will, braucht allerdings Geduld: In Herford etwa beträgt die Wartezeit für einen Beratungstermin mit Fachleuten der Polizei derzeit bis zu acht Wochen.
Einbrecher schlagen vermehrt im Hellen zu
Nach Angaben der Herforder Polizei machen sich Diebe und Einbrecher verstärkt am Tag zu schaffen. “Der Großteil der Einbrüche wird im Hellen verübt, weil viele Siedlungen tagsüber leer sind”, erklärt Sprecher Uwe Maser. “Eine Erklärung dafür ist, dass viele Familien – anders als früher – keine älteren Angehörigen mehr haben, die mit im Haus wohnen und aufpassen”. Noch vor ein paar Jahren passierten die meisten Einbrüche nachts.
Behörden nehmen das Problem sehr ernst
Wie ernst Politik und Polizei die Einbrüche nehmen, zeigte auch die landesweite Aktionswoche “Riegel vor” im Sommer. Hintergrund: Im ersten Halbjahr gab es in OWL mehr als 2.100 Einbrüche, knapp dreihundert mehr als in der ersten Jahreshälfte 2014. Dabei stellte sich Bielefeld als regionaler Einbruchsschwerpunkt heraus. Nach Erfahrungen der Behörden sind Einbrecher zunehmend in Banden organisiert und in ganz Europa aktiv.
Quelle: WDR