Rheda-Wiedenbrück (pbm). Das Historische Rathaus Wiedenbrück auf dem Marktplatz im Schatten der St. Aegidius-Kirche gelegen, wird derzeit saniert. Doch wer das nicht weiß, bemerkt es kaum. Das Gebäude wurde nämlich mit einer fotobedruckten Folie verhüllt, die exakt die Fassaden sowie die Seiten des Rathauses zeigt. Somit bleibt der Marktplatz gemütlich wie immer und Gäste der Außengastronomie bekommen kaum was mit.
Hinter dieser Folie werden Schäden an Fenstern, Gefachen und der Treppenanlage saniert. Die letzte große Instandsetzung ist bereits 40 Jahre her.
Die Fassadensanierung des Historischen Rathauses wird erforderlich, weil die deutlich sichtbaren Schäden ansonsten zum Substanzverlust führen würden. Schadhafte Putzgefache werden ergänzt und zum Teil auch Fachwerkhölzer ausgetauscht. Des Weiteren werden die Verbundfenster-Außenschalen überarbeitet, die Sandsteinbauelemente teilweise ersetzt und die abgängige Treppenanlage aus Naturstein muss erneuert werden. Nach Durchführung der Arbeiten erfolgen die erforderlichen Anstricharbeiten an Fenstern und Eingangstür. Auch die Fachwerkhölzer und die Putzgefache sollen am Ende gestrichen werden. Dabei wird man sehr großen Augenmerk auf die mit zahlreichen Inschriften versehenen Fachwerkkonstruktionen legen. Mittig in der Marktfassade befindet sich das Eingangsportal, über dem das fürstbischöflich-osnabrücker Wappen platziert ist, das aus der Zeit des Kölner Kurfürsten Clemens August stammt. Die Vorderansicht des Rathauses erfuhr im Jahr 1790 eine Umgestaltung als neunachsige, zweigeschossige Fassade aus Quaderputz und bildet heute auch die schönste Ansicht und bedingt durch das beheimatete Standesamt ein beliebtes Fotomotiv.
Die gerade begonnenen Baumaßnahmen werden sich nun einige Wochen hinziehen. Die Maßnahme ist mit rund 120.000 Euro beziffert. Standesamtliche Trauungen finden während der Bauzeit im Kloster Wiedenbrück statt. Das Bürgerbüro bleibt zu den üblichen Zeiten geöffnet.