Rheda-Wiedenbrück (pbm). Nein, ein Erfolgsgeheimnis haben sie nicht, Erika, geborene Kähler, und Josef Duhme aus dem Stadtteil Wiedenbrück. Die beiden 82-jährigen feierten jetzt das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit. Stellvertretender Bürgermeister Norbert Flaskamp zählte bei der Feierstunde des Paares im Seecafé zu den ersten Gratulanten. Er überbrachte in Vertretung von Bürgermeister Theo Mettenborg die herzlichen Glückwünsche der Stadt. Liebe, Vertrauen, gegenseitiger Respekt, das seien sicherlich Garanten für eine so lange Ehe.
Das bestätigten Erika und Josef Duhme gerne. Beide dem Jahrgang 1936 entstammend erlebten als Kinder die Schrecknisse des Zweiten Weltkrieges, doch während der Jubilar der aus einer traditionellen Wiedenbrücker Familie kommt, die heimatliche Geborgenheit erleben durfte, musste seine spätere Frau mit ihren Eltern und 10 Geschwistern Furchtbares mitmachen. Geboren im ostpreußischen Rastenburg folgte im Januar 1945 die Flucht, doch die Familie wurde von der Front überrollt, ihr Vater wurde getötet, drei Geschwister wurden verschleppt. Man kehrte zurück nach Ostpreußen, doch 1947 erlitten die Mutter und ihre Kinder das Schicksal der Vertreibung und landeten in Wörlitz. Als Anfang der 50-er Jahre die Geschwister aus der Verschleppung zurückkehrten, führte der Weg weiter nach Westfalen, wo bereits weitere Angehörige lebten. In Rheda-Wiedenbrück fanden Erika Kähler, ihre Mutter und Geschwister Raum in der Notunterkunft an der Reitbahn. Ihren Josef lernte die junge Frau bei einer Tanzveranstaltung in Wiedenbrück kennen. Er half der Familie, eine Wohnung zu finden und begleitete sie im Alltag. Im August 1958 heirateten die Beiden. Der jetzige Ehejubilar ist in seiner Heimatstadt nicht unbekannt, gehörte er doch in den 50-er und 60-er Jahren dem erfolgreichen Westfalia-Wiedenbrück-Fußballteam an. Fußballfan ist er bis heute geblieben, und neben den Wiedenbrücker Kickern gehört die sportliche Liebe seit über 50 Jahren dem FC Bayern. Radeln rund um die Heimat und der gepflegte Garten gehören zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Bei der Firma Pflug war er 23 Jahre als Schreiner tätig. Seine Frau arbeitete bei Westfalia und bei der AOK. Neben der Fürsorge für Haushalt und Familie liebte sie es zu schwimmen und zu radeln. Urlaubsreisen, unter anderem nach Venedig und an den Gardasee hat sie sehr genossen. Heute verbringen beide zufrieden den Lebensabend im Eigenheim und freuen sich über die enge Verbindung zu ihren beiden Söhnen Joachim und Michael und deren Familien mit insgesamt sieben Enkelkindern.