Ernährungsindustrie sucht Nachwuchs | Lebensmitteltechniker stark gefragt
Azubis gesucht: Zum Start des neuen Ausbildungsjahres gibt es in Bielefeld aktuell 548 freie Ausbildungsplätze. Damit ist noch ein Viertel aller gemeldeten Lehrstellen unbesetzt. In ganz Nordrhein-Westfalen haben Unternehmen noch gut 40.000 Plätze zu vergeben, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitteilt. Die NGG beruft sich dabei auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Gewerkschafterin Gaby Böhm appelliert an Schulabgänger, sich auch in der Ernährungsbranche umzusehen: „Vom Süßwarentechnologen bis zur Chemielaborantin – die Lebensmittelindustrie bietet hochtechnische Berufe bei überdurchschnittlicher Bezahlung.“ Bielefelder Firmen haben jetzt noch 17 freie Plätze für künftige Experten rund ums Essen und Trinken zu vergeben. NRW-weit zählt die Branche laut Arbeitsagentur noch rund 2.000 offene Azubi-Stellen.
Die Ernährungsindustrie ist der viertgrößte Industriezweig in Deutschland – und mit rund 3.100 Beschäftigten allein in Bielefeld ein „wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, so Böhm. Nach Einschätzung der NGG-Geschäftsführerin dürften gelernte Fachleute künftig kaum Probleme haben, hier eine passende Stelle zu finden. „Gefragt ist insbesondere die Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Wer das lernt, hat nach der Ausbildung einen soliden Titel in der Hand. Je nach Betrieb können Gesellen eine Spezialisierung etwa für Getränke, Brot- oder Tiefkühlwaren draufsatteln und es bis zum Industriemeister bringen“, erklärt Böhm.
Aber Lebensmitteltechniker seien nicht nur „Experten für Brause, Backfisch oder Bonbons“. Die Digitalisierung schreite in ihrem Berufsfeld so schnell voran wie in kaum einer anderen Branche. „Künstliche Intelligenz ist in der Ernährungsindustrie längst angekommen und steuert zum Beispiel Abläufe in der Lagerlogistik. Das macht die Jobs nicht nur für Mechatroniker und Computerspezialisten interessant. Die neuen Technologien bieten ganz neue Möglichkeiten – vom Ausprobieren neuer Rezepte bis hin zur App-basierten Kommunikation mit dem Verbraucher“, so Gaby Böhm.
Weitere Infos rund um Berufe in der Ernährungsindustrie und offene Ausbildungsplätze vor Ort gibt es auf der „Azubi-Börse“ der Arbeitsagentur: www.berufenet.arbeitsagentur.de