Dr. Axel Lehmann hat in einer feierlichen Veranstaltung im Gasthof „Hartmann“ in Lemgo nun den Lippischen Ehrenring verliehen. „Menschen, die sich um mehr kümmern als um sich selbst, sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Damit unser Land, der Kreis Lippe, jede einzelne Kommune funktionieren kann, brauchen wir das Engagement der Ehrenamtlichen“, hob Lehmann in seiner Begrüßung hervor.
Der erste Lippische Ehrenring ist an Walter Follmann aus Extertal gegangen, der sich vor allem im sportlichen Bereich verdient gemacht hat. Seit 1978 ist der 67-jährige im geschäftsführenden Vorstand des TuS Almena als Kassierer aktiv. Zusammen mit anderen Vorstandsmitgliedern initiierte er zahlreiche Projekte, wie die Errichtung einer Turnhalle und einer Tennisanlage. Zudem war Follmann 2006 maßgeblich an der aufwendigen Renovierung des Sporthauses beteiligt. Der Extertaler arbeitete zudem erfolgreich am Konzept für den Wettbewerb „Der zukunftsfähige Verein“ mit. Der TuS Almena erreichte hier den zweiten Platz von 91 teilnehmenden Vereinen.
Die Detmolderin Brigitte Grosche hat den Lippischen Ehrenring für ihr Engagement in der katholischen Kirchengemeinde Hiddesen erhalten. Als erste Vorsitzende des Pfarrgemeinderates hat sie unter anderem im Pastoralrat mitgearbeitet. Zudem ist sie verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit in Hiddesen, betreut den ökumenischen Gemeindebrief redaktionell und ist Mitentwicklerin von Konzepten. Die 66-jährige leitet Frauenwochenenden oder Familienfreizeiten und führt verschiedene Bildungsabende durch. Hinzu kommt ihre Mitarbeit im Hospiz sowie der Verkauf von „Eine-Welt“-Produkten nach den Gottesdiensten. Seit 2015 engagiert sie sich zudem für geflüchtete Menschen, die in Hiddesen leben. Sie ist Mitbegründerin der Initiative „Zusammen-leben-in-Hiddesen“ und setzt sich dort in vielen unterschiedlichen Bereichen ein.
Der 65-jährige Isa Tumani aus Augustdorf ist für seine vorbildliche Integrationsarbeit mit dem Lippischen Ehrenring ausgezeichnet worden. Als an einer Augustdorfer Hauptschule 1981 die Kinder von türkisch-stämmigen Familien aus finanziellen Gründen nicht an den geplanten Klassenfahrten teilnehmen konnten, initiierte Herr Tumani die Teilnahme mit einem Verkaufsstand am Augustdorfer Weihnachtsmarkt. Mit dem Erlös dieser Aktion konnten die Klassenfahrten für finanzschwache Kinder ermöglicht werden. Der Augustdorfer, der selbst 1976 nach Deutschland kam, engagierte sich zudem im FCE Augustdorf als Jugendbetreuer und Schiedsrichter. Seit 2016 ist er zudem bei der Augustdorfer Flüchtlingshilfe tätig. Als unermüdlicher Helfer setzt er sich für das Wohl von geflüchteten Menschen ein.
Für Reinhold Hohaus aus Lügde ist der Lippische Ehrenring Anerkennung für sein jahrelanges Engagement im Heimat- und Museumsverein Lügde, in dem er seit 1979 Mitglied ist. Bedingt durch seinen Beruf als Tischler konnte der Verein immer wieder von seinen Ideen profitieren. Hohaus war maßgeblich an der Renovierung des Heimatmuseums beteiligt. Unter seiner Federführung konnten gesammelte Exponate aufgearbeitet werden. Der 77-jährige Lügder beteiligte sich an vielen weiteren Meilensteinen des Heimat- und Museumsvereins: 1984 erstellte er beispielsweise eine „Geschichtssäule“ für die 1.200 Jahrfeier der Stadt Lügde. Seit 1958 pflegt Hohaus zudem das Wandergebiet in der Gemarkung Lügde und betreut, zusammen mit seiner Frau, eines der „Heilighäuschen“ der katholischen Kirchengemeinde Lügde.
Johannes Forthaus hat sich Jahrzehnte für seine Heimatstadt Schieder-Schwalenberg eingesetzt und hat für sein vielfältiges Engagement ebenfalls den Lippischen Ehrenring erhalten. In der katholischen Kirchengemeinde Schieder, war er einige Jahre Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Über 50 Jahre war der 76-jährige bei den Gottesdiensten der Kirchengemeinde als Organist tätig. Zudem war er Chorleiter des Männergesangvereins Schieder, Leiter des Frauenchors Schieder sowie aktiv im ökumenischen Chor Schieder-Schwalenberg. Als Vorsitzender des Heimatvereins Schieder hat Forthaus viele Projekte angestoßen. Hinzu kommt die Tätigkeit als Mühlenführer in der Papiermühle Plöger in Schieder und als Stadtführer in Schwalenberg. Bei der Organisation „Der Tisch“ war er als Gründungsmitglied von Anfang an dabei. 2004 ist er dem Seniorenbeirat der Stadt Schieder-Schwalenberg beigetreten, 2009 dann zum Vorsitzenden gewählt worden. Auch den Bau des Mehrgenerationenhauses in Schwalenberg hat er durch umfangreiche handwerkliche Mithilfe unterstützt. Als Ideengeber, Organisator und Fahrer hat der Würdenträger auch den „Bürgerbus“ integriert, der die Senioren zu den Angeboten des Mehrgenerationenhauses gefahren hat.
Ein weiterer Lippischer Ehrenring ist an den 73-jährigen Friedolin Schäfers aus Horn-Bad Meinberg gegangen, der an der Veranstaltung leider nicht teilnehmen konnte. „Die Verleihung wird am 22. Februar im Kreishaus nachgeholt“, informierte Landrat Dr. Axel Lehmann. Schäfers war 1978 Mitbegründer des SV Feldrom-Veldrom-Kempen e. V. und ist seither auch Vorsitzender des Vereins. Der Verein gehört zu den besten fünf Sportabzeichen Vereinen in Lippe. Als Vorsitzender brachte er sich beim Turnhallenbau erheblich mit ein. 1975 bis 1992 war er zudem erster Vorsitzender des Spielmannszug St. Hubertus-Kempen und kümmerte sich dort vor allem um die Jugendarbeit. Als Gemeindemitglied der Katholischen Kirchengemeinde Feldrom organisierte Friedolin Schäfers die Renovierung der Kirche. Außerdem ist er stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender Horn-Bad Meinbergs sowie Mitglied der St. Hubertus-Bruderschaft Kempen.
Auch in diesem Jahr sind wieder zwei Sonderpreise verliehen worden: Der Sonderpreis für „Seniorenarbeit“ zum Lippischen Ehrenring ging an Friedhelm Potthoff aus Kalletal. Der 82-jährige engagiert sich seit 2000 im Seniorenbeirat der Gemeinde Kalletal und ist bis heute als zweiter Vorsitzender dort aktiv tätig. Er hat sich in jeder Situation für die älteren Bürgerinnen und Bürger seiner Heimatgemeinde eingesetzt. Ende 2016, im Rahmen des Wohn- und Teilhabegesetzes, wurde der Kalletaler zur Vertrauensperson für das Demenzzentrum „Die Rose“ bestellt. Im Mai 2017 hat der Kreistag ihn auf Vorschlag der Seniorenvertretung zum ersten Seniorenbeauftragten des Kreises Lippe berufen. Mehrere Jahre war Potthoff außerdem als erster Vorsitzender des SV Heidelbeck tätig und ist heute Ehrenvorsitzender.
Den zweiten Sonderpreis für „jugendliches Engagement“ hat Liz Steiner erhalten. Erstmalig wurde dieser Sonderpreis zum Lippischen Ehrenring bereits im Vorfeld betitelt. Damit möchte der Kreis Lippe verdeutlichen, wie wichtig die Jugendförderung für Vereine und Organisationen ist. Die 23-jährige Horn-Bad Meinbergerin begann 2009 aktiv Volleyball im TSV Leopoldstal zu spielen. Seit Anfang 2015 ist sie Übungsleiterin der Volleyball-Jugend. Schon vor ihrem Einsatz als Übungsleiterin hat sie sich für den Verein eingesetzt. Regelmäßig übernahm Liz Steiner die Funktion der Mannschaftsverantwortlichen. Für diesen außerordentlichen Einsatz erhielt sie 2014 und 2017 die Ehrung „Volleyballerin des Jahres“. Außerdem hat sich die junge Ehrenamtlerin dafür eingesetzt, spezielles Trainingsgerät für junge Volleyballspielerinnen zu beschaffen, um somit das Training des TSV Leopoldstal auf ein neues Niveau zu bringen. Ihr liegt besonders die Nachwuchsförderung am Herzen. Im Musikverein Leopoldstal-Vinsebeck ist sie ebenfalls aktiv und wurde 2016 für ihre 10-jährige Mitgliedschaft geehrt. Auch dort engagiert sie sich im Bereich der Jugendausbildung. Als Jugendwartin übernimmt sie beispielsweise die Organisation von Kanufahrten, Zeltlagern oder Probewochenenden.
„Die Träger des Lippischen Ehrenrings sind Vorbilder für den Kreis Lippe und ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr ein derartig vielfältiges Engagement auszeichnen konnten. Die herausragenden Leistungen aller Ehrenamtlichen, die uns für die Auszeichnung vorgeschlagen wurden, stehen außer Frage“, erklärte Katharina Dette vom Ehrenamtsbüro des Kreises Lippe.