Gütersloh. Rietberg, Herzebrock-Clarholz, Halle (Westf.) und Werther (Westf.) sind nur einige Kommunen, in denen derzeit entweder neue Kindertageseinrichtungen eröffnet oder geplant beziehungsweise neue Gruppen in bestehenden Kitas eingerichtet werden. In allen zehn Kommunen, für die der Kreis Gütersloh die Aufgaben des Jugendamtes übernimmt, werden zusätzliche Angebote geschaffen. Die gestiegene Nachfrage nach Kindergartenplätzen – bedingt durch Zuzug, durch immer früher angemeldete Kinder und gestiegene Geburtenraten – hält im Kreis Gütersloh unvermindert an. Die Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2018/2019 in den zehn Kommunen wurde im Jugendhilfeausschuss am Mittwoch, 7. März, vorgestellt. Die Planungen für die 107 bestehenden Kitas sind in enger Abstimmung mit den Kommunen und Trägern erstellt worden und müssen bis zum 15. März dem Landesjugendamt gemeldet werden. Die Planung ist so ausgelegt, dass sie den Bedarf und die Nachfrage deckt.
Der Gesamtfinanzbedarf für die Betreuung in den 107 Einrichtungen beläuft sich auf knapp 58 Millionen Euro: Die beiden größten Beträge entfallen dabei auf Kreis, Land (in der Reihenfolge), die Eltern in Form von Beiträgen (rechnerisch 16 Prozent) und Trägeranteile (die teilweise durch die Kommunen erstattet werden). Für die Kinder über drei Jahren (Ü3 – drei Jahre bis zum Schuleintritt) stehen im nächsten Kindergartenjahr 5.442 Plätze zur Verfügung. Das entspricht einer Betreuungsquote von 98,42 Prozent – damit werde in fast allen Kommunen die angestrebte Bedarfsdeckung von 98 Prozent erreicht. Für die U3-Kinder (zwei Monate bis drei Jahre) wird die Zahl der Plätze von derzeit 1.318 auf 1.479 deutlich um 161 Plätze erhöht. Damit steigt die Betreuungsqoute für Kinder unter drei Jahren von 26,54 auf 30,01 Prozent. Einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz gibt es für Kinder ab einem Jahr: Für diese Altersgruppe (ein bis 3 Jahre) steigt die Versorgungsquote von 37,10 auf 41,55 Prozent.
Neben dem weiteren Ausbau der Kita-Landschaft setzt der Kreis Gütersloh auf die Kindertagespflege als zusätzliches, wichtiges Standbein bei der Kinderbetreuung. Gesetzlich, also was den Rechtsanspruch angeht, ist das Angebot gleichwertig. Die Angebotsstruktur der Tagesmütter- und Väter lässt sich derzeit noch nicht genau festlegen, sondern beruht auf Erfahrung. Da mitunter noch Eltern, die in der Wunsch-Kita keinen Platz erhalten haben, sich an eine Tagespflegeperson wenden werden, sind die Zahlen vorläufig. Geplant wird derzeit mit 554 U3-Plätzen. Zusammen mit denen in den Kindertageseinrichtungen erhöht sich die Betreuungsquote für die U3- Kinder mit Rechtsanspruch (ein bis drei Jahre) auf 57,31 Prozent.
Zusätzlich in die Planung fließen auch Angebote wie Spielgruppen oder besondere Angebote für Flüchtlingskinder ein: Spielgruppen werden vom Kreis Gütersloh gefördert, weil sie für einige Eltern eine bedarfsgerechte Alternative sind. Die 22 Spielgruppen mit 144 Kindern fließen nicht in die obigen Betreuungsqouten ein, weil ein Platz in einer Spielgruppe nicht den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz erfüllt. Flüchtlingskinder haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz wie alle anderen auch. Für diejenigen, die auf Wunsch der Eltern keinen Kindergartenplatz erhalten sollen, gibt es niederschwellige Betreuungsangebote, die ähnlich wie die Spielgruppen zu sehen sind. In den zehn Kommunen sind dafür in dem Kindergartenjahr 2018/2019 nach Stand heute 21 Gruppen vorgesehen.
Zum Thema: Die neuen Angebote in den zehn Kommunen
- Borgholzhausen: Neue Drei-Gruppen-Kita; Träger AWO Bezirksverband Ostwestfalen Lippe e.V.
- Halle (Westf.): Eine zusätzliche Gruppe als Übergangslösung, Träger wird zurzeit im Kontext des Interessenbekundungsverfahrens für eine neue Kita 2019/2020 gesucht.
- Harsewinkel: Neue Vier-Gruppen-Kita, Träger Kinderzentren Kunterbunt gGmbH, Nürnberg; zuzüglich eventuell zwei Gruppen in bisheriger Übergangslösung (Schwedenhäuser). Eine zusätzliche Gruppe an der Kita St. Paulus im Ortsteil Harsewinkel. Eine zusätzliche Gruppe an der DRK Kita Hokus Pokus im Ortsteil Harsewinkel.
- Herzebrock-Clarholz: Neue Drei-Gruppen-Kita, Träger: CJD ev. Versmold, wahrscheinlich zunächst eine Übergangslösung erforderlich.
- Langenberg: Eine zusätzliche Gruppe als Übergangslösung, Träger wird zurzeit im Kontext des Interessenbekundungsverfahrens für eine neue Kita 2019/2020 gesucht.
- Rietberg: Die neue AWO Kita Stennerland geht mit der 4. Gruppe in Betrieb; Anbau zusätzlicher Ü3-Plätze an der Kita des Bürgervereins Bokel wird fertig gestellt.
- Schloß Holte-Stukenbrock: Neue Vier-Gruppen-Kita; Träger Johanniter Unfallhilfe e.V., wahrscheinlich zunächst mit einer Übergangslösung in Zusammenarbeit mit dem Holtebrocker Spielhaus.
- Steinhagen: Neue Vier-Gruppen-Kita, Träger AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V., wahrscheinlich zunächst eine weitere Übergangslösung erforderlich.
- Versmold: Neue Drei- oder Vier-Gruppen-Kita, Träger wird zur Zeit im Kontext des Interessenbekundungsverfahren für eine neue Kita gesucht. Wahrscheinlich zunächst eine Übergangslösung erforderlich. Eine zusätzliche Gruppe an der ev. Kita Oesterweg, eine zusätzliche Gruppe an der ev. Kita Peckeloh und eine zusätzliche Gruppe an der ev. Kita Bockhorst.
- Werther (Westf.): Neue Drei-Gruppen-Kita, Träger Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., eventuell zunächst eine Übergangslösung erforderlich.