Im Rahmen der Kofinanzierung von Land und Bund hat heute die hallewestfalen.net GmbH den endgültigen Förderbescheid für das Haller Breitbandprojekt von der Bezirksregierung Detmold erhalten. Knapp 7,5 Mio. Euro werden danach vom Land NRW gewährt.
Strahlende Gesichter bei den Geschäftsführern der hallewestfalen.net GmbH, als sie an diesem durchaus historischen 1. Oktober 2019 die Abordnung aus Detmold empfangen. “Wir wollten es uns nicht nehmen lassen, Ihnen den finalen Zuwendungsbescheid des Landes NRW für dieses außergewöhnliche Projekt, das einzige OWL-weit als Betreibermodell, persönlich zu überreichen”, sagten Katharina Fiebig und Maurice Kleffel von der Geschäftsstelle Gigabit.NRW an die Adresse der beiden Geschäftsführer Johannes Wiese und Jochen Strieckmann. Genau genommen gibt es diese Konstellation abgesehen von der Stadt Bergkamen, die sich nach den Hallern für das sogenannte Betreibermodell entschieden hat, auch in ganz Nordrhein-Westfalen nur einmal.
Es liegen jetzt viereinhalb Jahre hinter dem Projekt, das bis zum Jahreswechsel 2020/2021 schnelles Internet in die Außenbereiche bringt, und bei dem die Haller schon viel Pionierarbeit geleistet haben. “Wir mussten uns sogar als Telekommunikationsunternehmen anerkennen lassen”, erinnert sich Johannes Wiese an die Anfänge, „um überhaupt am Markt auftreten zu können”. Dass es jetzt mit dem Netzbau losgehen kann, verdanke man auch der anhaltenden Unterstützung seitens der Politik.
“Planung, Bau und Betrieb eines kommunalen Breitbandnetzes im Betreibermodell hat hier landauf, landab noch keine Vorbilder”, sagen die beiden Geschäftsführer einerseits leidgeprüft, aber auch nicht ohne Stolz. Jetzt könne es endlich “richtig losgehen”. „Wir bekommen täglich Nachfragen aus der Bürgerschaft, von Menschen, die einen Anschluss beantragt haben, sagt Jochen Strieckmann.
Förderfähige Gesamtkosten von rund 18,73 Mio Euro – Das Land NRW gibt 40 Prozent
Der Bund hatte am 26. September 9.366.739 Euro bereitgestellt. Was noch fehlte, war der endgültige Zuwendungsbescheid des Landes Nordrhein-Westfalen. Bislang waren erst knapp 3 Millionen vom Land bewilligt worden. Jetzt steht fest: Es gibt exakt 7.493.391 Euro für schnelles Internet in Halle Westfalen vom Düsseldorfer Digital-Ministerium.
Die Landesrichtlinie zur Kofinanzierung des Bundesprogramms „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland” sieht einen Zuschuss von 40% zu den insgesamt rund 18,73 Millionen Euro förderfähigen Projektkosten aus Düsseldorf vor. An Eigenmitteln müssen die Haller 1.873.349 Euro aufbringen.
Bereits seit diesem Mai lagen die Ausschreibungsergebnisse für den Bau des künftig durch die Telekom betriebenen Netzes vor. “Wir konnten mit den Unternehmen, die sich erfolgreich auf die fünf Lose der europaweiten Ausschreibung beworben hatten, die Zuschlags- und Bindefirst zweimal verlängern, denn ohne den jetzt übergebenen Landesbescheid durften die Arbeiten nicht beauftragt und begonnen werden”, erklärt der Mitgeschäftsführer der
hallewestfalen.net, Johannes Wiese, das Dilemma, in dem die hallewestfalen.net vorübergehend steckte.
„Wichtige Details in den Förderanträgen mussten zuletzt noch mit dem Projektträger, der Atene KOM GmbH, erörtert und ergänzt werden. Jetzt haben wir diesen Knoten aber gemeinsam durchschlagen können”, stellt der zweite Geschäftsführer, Halles Kämmerer Jochen Strieckmann, erleichtert fest.
Wie geht es jetzt weiter?
„Wir haben schon einen Termin für den symbolischen, ersten Spatenstich ausgeguckt. Am 11. Oktober soll am Feuerwehrgerätehaus in Kölkebeck das Arbeitsgerät in die Hand genommen werden, an einem der sechs POP-Standorte im Netz“, freut sich Johannes Wiese. Nach den Herbstferien rollen dann die Bagger an. „Durch die rund zweimonatige Verzögerung kommen wir jetzt etwas zwar etwas unter Zeitdruck, aber die beiden Baufirmen rücken mit insgesamt sieben Kolonnen an, um das Projekt voranzutreiben“, erwarten die Geschäftsführer auch vollen Einsatz von dieser Seite.