Kreis Herford. Sie sind klein, ziemlich unscheinbar und aus Plastik – optisch geben sie nicht viel her, aber sie sind dennoch Produkt moderner Technik und sorgen dafür, dass der Kreis Herford spart: Es sind unauffällige Plastik-Halterungen für Lichtleisten.
Ausgerechnet im Flur des Landrates waren diese Halterungen kaputt gegangen und mussten ersetzt werden: Diese Halterungen werden aber nicht mehr hergestellt. Was machen? Die zuständige Elektrofirma hatte eine Idee und diese führte letztendlich zu einem gemeinsamen Projekt, erklärt Elektromeister Sascha Schönhoff: „Ich wollte nicht alles komplett durch Neues ersetzen. Das ist schlecht für die Umwelt und wäre zu dem viel zu teuer geworden. Deshalb bin ich auf die 3D-Drucktechnik gekommen und weil ich weiß, dass das Wilhelm-Normann-Berufskolleg über entsprechende Technik verfügt, hab ich einfach mal gefragt“.
Und es hat geklappt: Die Halterungen sind mit Hilfe eines 3D-Druckers im Herforder Wilhelm-Normann-Berufskolleg (WNB) produziert worden – eine ziemlich komplizierte Aktion, schließlich muss zunächst das Muster ausgemessen und dann ein Modell in 3D gezeichnet werden. Beim Prototyp dauert die Herstellung, also der „Druck“, über eine Stunde. Insgesamt 35 Halterungen sind entstanden – dazu benötigte der 3D-Drucker etwa 15 Stunden Produktionszeit.
Das Produkt und seine Herstellung war zugleich Unterrichtsstoff, so Schulleiter Heinz Wehmeyer: „Wir bilden am WNB über 200 Tischlerinnen und Tischler und Holzmechanikerinnen und – mechaniker aus. Sie müssen sich mit dem Einsatz moderner Fertigungsverfahren und Techniken auseinandersetzen und dabei natürlich auch Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit beachten. All dies war in diesem Projekt vereint“.
Nun und auch dem Landrat Jürgen Müller ging deshalb im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf.“ Dieses Projekt hat nur für Gewinner gesorgt und jeder Gewinner profitiert auf mehreren Ebenen – das ist hochpotenzierter Gewinn.“