Wie lässt sich konventionelle Landwirtschaft mit dem Ziel des Artenschutzes im Kreis ganz praxisnah vereinbaren? Dieser Frage ist Landrat Dr. Axel Lehmann bei einem Besuch auf dem Hof Reese nachgegangen. Der Lagenser Hof ist einer von 14 Betrieben, die von der Landwirtschaftskammer NRW als sogenannte „Leitbetriebe Biodiversität“ ausgewählt wurden, er ist der einzige in Ostwestfalen-Lippe.
Ziel des Projektes ist es, Landwirte für das Thema Naturschutz zu sensibilisieren und aufzuzeigen, was in Betrieben in Bezug auf Natur- und Artenschutz individuell machbar ist. Die Leitbetriebe sollen als „Demobetriebe“ vor Ort Maßnahmen entwickeln, die die Artenvielfalt fördern und so anderen Landwirten auf praxisnahe Weise veranschaulichen, wie Naturschutz auf dem eigenen Hof realisiert werden kann.
Im Fall vom Hof Reese geschieht dies u.a. in Form von Uferrandstreifen, Wildäckern und Blühschneisen. Die Maßnahmen erläuterte Dirk Reese, gemeinsam mit der Projektkoordinatorin Caroline Kowol von der Landwirtschaftskammer NRW, Landrat Dr. Axel Lehmann und Daniel Telaar vom Kreis Lippe vor Ort in Lückhausen.
Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Dirk Reese werden Getreide, Zuckerrüben, Ölfrüchte, Silomais und Feldgemüse angebaut sowie Schweinemast betrieben. Im Rahmen des Projektes hat Dirk Reese insgesamt 10 ha Blühstreifen angelegt, um so der heimischen Pflanzen- und Tierwelt einen geschützten Raum zu bieten.
Viele Maßnahmen der Land- und Forstwirtschaft und von Kommunen können oftmals mit Fördermitteln unterstützt werden. Und auch auf privaten Grundstücken lässt sich einiges bewegen. „Zum Beispiel können Bürger, die eine Blühwiese auf Flächen ab etwa 500 Quadratmetern anlegen wollen, im Rahmen unserer laufenden Förderprogramme einen Zuschuss erhalten“, erläutert Landrat Dr. Lehmann die Möglichkeiten, auch im eigenen Garten einen Beitrag zum Beitrag zum Naturschutz zu leisten.