Landesverband Lippe geht in konkrete Planungen für erstes Teilprojekt seines Attraktivierungskonzepts
Lemgo. Die Verbandsversammlung des Landesverbandes Lippe hat in ihrer Sitzung die Weichen für die geplante Attraktivierung und Weiterentwicklung des Areals rund um das Hermannsdenkmal gestellt: Sie hat die Umsetzung des ersten Teilprojekts – die Errichtung einer neuen Erlebniswelt – beschlossen und dafür einen Betrag von 500.000 Euro im Haushalt 2019 zur Verfügung gestellt. Bei diesem Betrag handelt es sich um den Eigenanteil des Landesverbandes Lippe, das Gesamtvolumen der Fördermaßnahme beträgt 2,3 Mio. Euro.
„Dies ist eine wegweisende Entscheidung, weil die Attraktivierung und Weiterentwicklung des Hermannsdenkmal-Areals Lippe als touristische Destination deutlich aufwerten und voranbringen wird. Besucherinnen und Besucher können dann die Geschichte rund um den Hermann und seines Erbauers Ernst von Bandel im wahrsten Sinne des Wortes miterleben. Wir wollen das nicht mit Vitrinen, sondern mit modernen Medien machen. Ein 360°-Kino, Virtual und Augmented Reality sind hier wichtige Elemente. Jeder von uns kann dann eine Zeitreise machen, unseren Hermann oder Ernst von Bandel persönlich kennenlernen“, zeigt sich Verbandsvorsteherin Anke Peithmann vom innovativen Konzept überzeugt. „Das Areal wird durch das Gebäude aufgewertet, ohne die wunderbare Waldkulisse zu beeinträchtigen.“
Das Hermannsdenkmal sei ein Flaggschiff des NRW-Tourismus und eines der bekanntesten Denkmäler – in Nordrhein-Westfalen, der Bundesrepublik Deutschland und ganz Europa: „Jährlich kommen rund 500.000 Besucherinnen und Besucher hierher. Denkmal und Areal sind zudem materieller und immaterieller Identifikationsort des Dritten Landesteils Nordrhein-Westfalens, damit stehen wir als Eigentümer in besonderer Verantwortung für das Denkmal und das umgebende Areal“, so Peithmann.
Seit Jahren bestehe Einigkeit über die Notwendigkeit, das Denkmalsareal zeitgemäß weiterzuentwickeln. Ein umfangreicher Prozess ging voran: Von 2016 bis 2017 wurde mit dem Masterplan Areal Hermansdenkmal unter Federführung des Kreises Lippe eine strategisch ausgerichtete, ganzheitliche Planungsgrundlage erarbeitet, unter Beteiligung eines breiten Bündnisses an Akteuren aus der Region und von externem Fachwissen. Basierend auf diesen Masterplan hat der Landesverband Lippe im Herbst 2017 eine umfassende Projektskizze mit einem Maßnahmenpaket erarbeitet. Hinsichtlich der Förderung dieses Pakets empfahl die Landesregierung dann, das Antragsverfahren maßnahmeorientiert durchzuführen. Die Projektskizze wurde entsprechend angepasst und die Skizze für ein erstes Teilprojekt im Mai 2018 eingereicht.
„Die Skizze für das erste Teilprojekt konzentriert sich auf die Errichtung der Erlebniswelt Hermannsdenkmal. Die Erlebniswelt ist der Kern unseres Gesamtkonzepts für die Attraktivierung des Hermannsdenkmal-Areals, sie vermittelt Inhalte und stellt ein herausragendes Edutainment-Angebot dar“, erläuterte Arne Brand, Allg. Vertreter der Verbandsvorsteherin und Projektverantwortlicher beim Landesverband Lippe. Er stellte der Verbandsversammlung gemeinsam mit Ingo Düsterhus, Leiter des Fachbereichs Planen + Bauen bei der Immobilienabteilung, den von Düsterhus erstellten Architektenentwurf vor. „Neben dem Denkmal wird die Erlebniswelt die zweite große Attraktion auf dem Areal sein.“
Die Projektskizze „Erlebniswelt Hermannsdenkmal“ sei von der Landesregierung einem landesweiten Scoring-Verfahren unterzogen und für förderungswürdig befunden worden. „Wir wurden deshalb aufgefordert, einen Förderantrag zu stellen, diesem wird der Architektenentwurf beigefügt.“ Weil voraussichtlich noch in diesem Jahr über den Antrag beschieden werden soll, wird der Landesverband Lippe den Antrag auf Förderung nun unverzüglich einreichen.