Für einen grüneren Mobilitätssektor: Mit diesem Ziel hat sich der Kreis Lippe zusammen mit dem Kreis Minden-Lübbecke sowie der Stadt Bielefeld bei dem Bundeswettbewerb “HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland” beworben. Die Projektskizze war erfolgreich. Im vergangenen Jahr zeichnete das Bundesverkehrsministerium den Kreis Lippe mit seinen Partnern als einen der Wettbewerbsgewinner aus. Nun liegt der Zuwendungsbescheid in Höhe von 300.000 Euro vor. Somit kann das Projekt „HyDrive OWL“ planmäßig am 1. Juni starten. „Mit dem Projekt können wir zeigen, dass der Umstieg auf postfossile Mobilität regional vorangetrieben werden kann und muss. Mit den Ergebnissen des Projektes können wir nicht nur unsere Region nachhaltig ausrichten, sondern auch Vorbild für andere Städte und Kreise sein. Wasserstoff wird ein wichtiger Energieträger für die Mobilität der Zukunft sein“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
„HyDrive OWL“ wird strategisch betrachten, wie Wasserstoff nachhaltig erzeugt und angewendet werden kann. Die Beurteilungen von technischer und wirtschaftlicher Machbarkeit bilden in der Strategie einen wichtigen Baustein, regionale Wertschöpfungsketten stehen dabei im Mittelpunkt. Daher wird als Ausgangspunkt für die Studie jetzt unter Unternehmen und Institutionen eine Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse sollen zeigen, wo Kompetenzen und Bedarfe in der Erzeugung, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff liegen. „Wir wollen ein Gesamtkonzept entwickeln, das nah an den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort ist. Die breite Einführung von grünem Wasserstoff kann nur funktionieren, wenn die Akteure aus der Region mitgenommen werden und sich an der Umsetzung beteiligen“, so Olrik Meyer, Fachgebietsleiter Energie und Klimaschutz beim Kreis Lippe.
Projektskizze
Für die Herstellung von grünem Wasserstoff aus Elektrolyse sollen Windenergie- und abfallbasierte Energieerzeugungsanlagen als Energielieferanten dienen. Im Fokus stehen hier die Herstellungskosten des Wasserstoffs und die Betrachtung unterschiedlicher Betreiber- sowie Geschäftsmodelle zur Produktion.
Im Bereich der Wasserstoffspeicherung und -verteilung wird ein technologieoffenes Modell entwickelt, welches in Abhängigkeit der Transportentfernung, -menge und Speichertechnologie Kosten errechnet.
Für die Tankstelleninfrastruktur sollen Knotenpunkte definiert werden, die eine optimale Versorgungsdichte gewährleisten. Daneben werden projektbezogene Betankungslösungen untersucht.
Die Abnehmerseite stellt ebenfalls einen wichtigen Baustein des Projektes dar. Insbesondere in diesem Bereich sollen sich die Akteure einbringen können. „Unternehmen oder Institutionen, die Interesse an dem Einsatz von Wasserstoff haben, können sich jederzeit an der Betrachtung beteiligen. Für uns ist der Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen in sämtlichen Fahrzeugklassen von Bedeutung“, betont Meyer. Anhand von Anwendungsbeispielen soll der Betrieb von verschiendenen Fahrzeugen bewertet werden.
„HyDrive OWL“ wird vollständig von der Bundesregierung gefördert. Der Projektzeitraum endet am 30. Juni 2021. Weitere Informationen zum Projekt gibt es bei Dennis Hetmann unter d.hetmann@kreis-lippe.de oder 05231 62 6401.