Rheda-Wiedenbrück. Die Sanierung und Neuausstattung des naturwissenschaftlichen Zentrums der beiden Berufskollegs in Wiedenbrück ist am Donnerstag, 13. Juni, ein Stück vorangekommen. Der Schul-, Kultur- und Sportausschuss hat einer Vorlage zugestimmt, laut der der Kreis einen Antrag stellt, um die Hälfte der voraussichtlichen Investitionskosten von über einer Million Euro bezuschusst zu bekommen. Die Bezirksregierung hatte dem Kreis Mitte Mai mitgeteilt, dass ein entsprechender Projektantrag positiv bewertet und zur Förderung empfohlen sei. Kreisausschuss (24. Juni) und abschließend der Kreistag am 1. Juli werden die Vorlage abschließend beraten.
Das Geld für die Investition in das Ems- und das Reckenberg-Berufskolleg soll aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014 bis 2020 – ‚Investitionen in Wachstum und Beschäftigung‘ – fließen. Für die Förderbewilligung sind Eigenmittel in Höhe von 50 Prozent der Gesamtinvestition erforderlich, der Kreis Gütersloh müsste in den Haushaltsjahren 2020 und 2021 knapp 580.000 Euro dafür einstellen.
Am Ems-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung und am Reckenberg-Berufskolleg für Technik und Soziales findet für viele Bildungsgänge naturwissenschaftlicher Unterricht in den Fächern Biologie, Physik und Chemie statt. Der Kreis ist Träger beider Berufskollegs. Sämtliche Fachräume für Naturwissenschaften sind laut der Verwaltungsvorlage veraltet und entsprechen nicht mehr den Voraussetzungen für naturwissenschaftlichen Unterricht. Teilweise wurden aus Sicherheitsgründen Versorgungsleitungen bereits abgeklemmt.
Ursprünglich war geplant gewesen, die Naturwissenschaften mit Geldern aus dem Programm ‚Gute Schule 2020‘ zu sanieren. Unter anderem aufgrund stark gestiegener Preise für Bau- und Handwerkerleistungen konnten jedoch nicht alle ursprünglich angedachten Projekte realisiert werden. Die Sanierung und Neuausstattung des naturwissenschaftlichen Zentrums wurde verschoben.
Für die Beantragung dieser Fördermittel ist ein zweistufiges Verfahren erforderlich. Zunächst war über die Bezirksregierung eine aussagekräftige Bewerbung an das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales zu schicken. Nach der positiven Rückmeldung des Ministeriums zur Bewerbung kann jetzt im Anschluss der Projektantrag gestellt werden.
In einer Arbeitsgruppe bestehend aus Lehrkräften und Schulleitungsmitgliedern beider Berufskollegs sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Abteilungen Gebäudewirtschaft, IT und Zentrale Dienste sowie Bildung stellten die umfangreichen Bewerbungsunterlagen zusammen. Jetzt muss bis zum 11. Juli der entsprechende Förderantrag mit Angaben zum Antragsteller, zum Vorhaben und zur Finanzierung vorgelegt werden.
Für die Sanierung, Modernisierung und Neuausstattung des naturwissenschaftlichen Zentrums, das aus drei Fachräumen und zwei Sammlungen besteht, wurden Kosten in Höhe von insgesamt 1.155.410 Euro ermittelt. Darin enthalten sind die Kosten für Baumaßnahmen einschließlich Rückbau, Lüftungsanlagen, Mobiliar, Lehr- und Lernmittel, EDV-Ausstattung und Fachplanungen. Die Kosten verteilen sich auf die Haushaltsjahre 2019, 2020 und 2021.