Rheda-Wiedenbrück (pbm). Den ersten energieautarken Mähroboter im Kreis Gütersloh haben jetzt die Aktiven von „Energieautarkes Lintel“ zusammen mit Bürgermeister Theo Mettenborg und Vertretern des Stadtrats und des Kreises in Betrieb genommen.
Für das Linteler „Freizeitzentrum“ mit Kinderspielplatz, Beachvolleyballfeld, Sitzecke und Bolzplatz ist der von einer Photovoltaikanlage mit Energie versorgte Mäher eine hervorragende Ergänzung. Durch das beständige tägliche Mähen und das direkte Vermulchen des wenigen Rasenschnitts wird „der Acker jetzt zu einem richtigen Rasenplatz“. Das sagen die „Mittwochskicker“, die jeden Mittwoch um 18:30 Uhr den Ball treten über den Bolzplatz am Postdamm. Neben Familien, Kindern, Jugendlichen und anderen Freizeitsportlern gehören sie zu den regelmäßigen Nutzern. Zuletzt hatte der Radlertreff neue Tornetze angeschafft.
Nun entstand im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ – Lintel gewann auf Landesebene die Silbermedaille – die Idee für den Robotereinsatz. Und die Bolzplatzpaten, der Radlertreff 1. Mai und „Lintel Energieautark“ setzten sich auch sogleich in Eigenleitung um.
Bürgermeister Theo Mettenborg zeigte sich beeindruckt von so viel freiwilligem Engagement und dankte den Beteiligten, besonders Gerd Stiens, Harald Grabau, Herbert Ewers und Reinhard Prinz für ihren Einsatz: „Das ist eine tolle Idee, die die Bolzplatzpaten und das städtische Team entlastet und perfekt für Lintel als energieautarken Ortsteil paßt!“ unterstrich der Bürgermeister.
Wilhelm Gröver, Leiter der Abteilung Umwelt des Kreises Gütersloh, betont, dass der Kreis das Projekt „Lintel energieautark“ seit Beginn unterstützt. Die Photovoltaikanlage sei beispielhaft für das Projekt. „Lintel ist damit ein Vorbild, das können sich andere Dörfer gerne abgucken,“ hofft der Abteilungsleiter auf viele Nachahmer.
Daher waren die Stadt Rheda-Wiedenbrück und der Kreis Gütersloh auch gerne bereit die Anschaffung des 11000 Euro teuren „Parcmow Connected“ und der 5000 Euro teuren Solaranlage kräftig zu fördern.
Hintergrund: Mähroboter und PV-Anlage
Die Projektidee spart bares Geld: Weniger Personal für den Rasenschnitt ist erforderlich, der Strom für den Mähroboter gibt es von der Sonne, der regelmäßige Schnitt inklusive Mulchen des Rasens verbessert die Qualität und Nutzbarkeit des Platzes.
Damit hat das Projekt „Energieautarkes Lintel“ ein weiteres Standbein erhalten.
Der Roboter Parcmow Connected hat eine Schnittbreite von etwa 65 Zentimetern und schneidet Flächen von bis zu 12.000 Quadratmetern.
Der Mähroboter läuft täglich etwa 10 Stunden bei einem Verbrauch von 2 Kwh je Tag
Der Rasenschnitt (ca., 40mm je Woche) wird gemulcht und verbleibt auf dem Platz und dient als Dünger. Der Rasen ist immer sauber geschnitten und gesünder.
Vorteile:
- Deutliche Verbesserung der Platzkapazität
- Reduktion der saisonbedingten Arbeitsspitzen
- Geringerer Energieverbrauch
- Ersparnis Zeitaufwand, Kraftstoffverbrauch
- Geringere/Entfallende Nebenkosten wie vertikutieren, belüften, Dünger
Komfortable App-gesteuerte Fernüberwachung, -bedienung.
Sicherheit unter anderem durch GPS-Überwachung, Alarmmeldungen.
Kosten: 11.395,00 €
Die Photovoltaikanlage ist zugleich eine Modellanlage und zeigt, dass mit geringem finanziellem Aufwand die Hälfte des Stromverbrauchs eines Einfamilienhauses erzeugt werden kann.
Sie ist eine so genannte Inselanlage (netzneutrale store PV-Anlage)
Kosten: 5.500 € plus Installationsmaterial ca. 500€
6 PV-Module á 300 Watt Gesamtleistung von 1,8 kWp (jährlich ca. 1800 kWh)
Batteriespeicher: kWh 2 Lithium Ionen Batterien à 2,4 kWh = 4,8 kWh
Die Anlage wurde so ausgelegt, dass der Batteriespeicher 3 Tage den Mähroboter mit Strom versorgen kann. Die PV-Module liefern auch bei bedecktem Wetter genügend Strom.
Die Installation wurde in Eigenleistung durchgeführt.
Weitere Informationen unter: www.lintel-energieautark.de