#RhedaWiedenbrück (pbm) – „Sie waren fleißig wie die Bienen!“ lobte Bürgermeister Theo Mettenborg die Aktiven der Gemeinschaft für Natur- und Umweltschutz, GNU, bei der Eröffnung des neuen „Wildbienenhotels“ auf dem Kommunalfriedhof. Mettenborg dankte Ewald Birkholz, Elmar Gotzky, Jürgen Hübner und Markus Vollmer für die Errichtung der Holzkonstruktion. Sie kann bis zu 100 verschiedenen Wildbienenarten eine Heimat bieten. „Mit Ihren Aktionen setzen Sie sich nachhaltig für die Artenvielfalt ein!“ lobte Mettenborg die Gruppe, die schon viele Bienenhotels errichtete.
Das Team der GNU hatte die Idee für das Bienenhotel an diesem Standort, besorgte die Materialen und baute die Holzwand mit hunderten Löchern, die sorgsam auf die Bedürfnisse der bedrohten Tiere abgestimmt sind. Ewald Birkholz erläuterte, dass Obstbäume, Beerensträucher, Gemüse, Kräuter und Blumen auf den Bestäubungsservice der Wildbienen angewiesen sind: „Die Wildbienen leisten zusammen mit Honigbienen und anderen Insekten einen entscheidenden Beitrag für unsere Ernährung. Viele Pflanzen ständen ohne Wildbienen auf der Roten Liste.“ In NRW gibt es rund 450 verschiedene Wildbienenarten, deren Bestand mangels natürlicher Nist- und Nahrungsmöglichkeiten gefährdet ist. Nahrungsmöglichkeiten für die Bienen besorgte Roland Wagner vom Blumenhaus Wagner, der auch das Eichenholz für das „Hotel“ und die Infowand bezahlte. Er legte rund um das Hotel eine blühende Wildblumenwiese an. „Mir liegt es am Herzen, dass der Friedhof auch als natur- und stadtnahe Erholungsfläche wahrgenommen wird. Der Friedhof bietet vielen Tieren einen Lebensraum,“ erläuterte der Grünfachmann.
Der Standort ist auch wegen der Nähe zum Flora Park mit seinen Blumenwiesen geeignet.
Friedhofsbesucher müssen sich über Störungen keine Sorgen machen. Das „Hotel‘“ lockt Wildbienen und Schlupfwespen in seine Wohnungen. Die kleinen Insekten greifen keine Menschen an sondern flüchten. Ewald Birkholz empfiehlt daher Bienenhotels auch für Gärten mit Kindern, die das lebendige Treiben an der Holzwand ungefährdet beobachten können.
Weitere Informationen auf der Internetseite www.gnu-gt.de
Wichtige Tipps für das eigene Bienenhotel
Bienenhotels gehören grundsätzlich an die Süd- oder Ostwand des Hauses. Sie sollten aus Hartholz, möglichst Eiche, bestehen. Die in der Region beheimateten Wildbienen und Schlupfwespen benötigen eher kleine Löcher (2 bis 8 mm Durchmesser), die sauber gebohrt sein müssen. Damit lockt man auch vor allem jene Insekten an, die bedroht sind und unter Naturschutz stehen.
Die GNU hängt seit 20 Jahren Bienenhotels auf. Interessenten können sich dort auch für den eigenen Garten passende Hotels fertigen lassen. Die Erfahrung zeigt, dass die Bewohner keine Probleme verursachen, aber in ihrem Umfeld eine Bestäubungsleistung erbringen, die mit Honigbienen vergleichbar ist. Sie suchen ihre Nahrung in 300 bis 400 Meter Umkreis um ihre Nisthöhlen.