Rheda-Wiedenbrück (pbm). Die Schullandschaft in Rheda-Wiedenbrück wird durch ein unabhängiges Institut genau unter die Lupe genommen. Das Büro biregio untersucht die Schülerzahlenentwicklung und unterbreitet Vorschläge, wie die Bildungslandschaft zukunftssicher aufgestellt und die bauliche Infrastruktur qualitativ weiterentwickelt werden kann.
Einer der Vorschläge von biregio stößt bei den Grundschuleltern der Wenneber- und der Johannisschule auf Widerspruch. Die Gutachter empfehlen die beiden Standorte aufzugeben und beide Grundschulen im Gebäude der jetzt auslaufenden Ernst-Barlach Realschule unterzubringen. Diesem Gebäude attestieren sie eine hohe bauliche Qualität, es biete neben großen Klassenräumen auch Fachräume sowie eine Aula. Das Wenneber-Gebäude habe dagegen im Vergleich mit allen anderen Schulgebäuden in Rheda-Wiedenbrück eine geringe bauliche Qualität. Eine Zusammenlegung wünschen sich viele Eltern jedoch auf gar keinen Fall. Aus diesem Grund waren die Elternpflegschaftsvorsitzenden Corinna Schumacher und Jenny Lagana von der Andreas-Wenneber Gemeinschaftsschule sowie Bianca Moustakas und Almuth Schweik von der Johannisschule fleißig und haben insgesamt 1.008 Unterschriften gegen die Zusammenlegung gesammelt.
Diese überreichten sie vor der Sitzung des Schulausschusses an Dr. Georg Robra, Erster Beigeordneter und Schuldezernent der Stadt Rheda-Wiedenbrück. Als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters dankte er den Eltern, dass sie zu ihren Schulen stehen. „Schule ist im Umbruch, das ist gar keine Frage“, erklärte er den Besuchern. Noch vor Weihnachten möchte die Stadt an die Schulgemeinschaften herantreten und das Gespräch suchen. „Wir nehmen ihre Bedenken gegen eine Zusammenlegung der beiden Schulen ernst“, versprach er. In seinem Gespräch mit den Eltern unterstrich er aber auch, dass das historische Wenneber-Gebäude an der Berliner Straße mit seinen kleinen Klassenräumen nicht die Qualität biete, die man als Schulträger anstrebe. Die kleinen Räume jedoch stören die Eltern weniger.
Sie loben das aus ihrer Sicht sehr gut funktionierende System, in guter Lage, das den Kindern Geborgenheit vermittele. Bei einer gemeinsamen Unterbringung von zwei ganz unterschiedlichen Grundschulen im Gebäude der EBR mit rund 500 Schulanfängern könne man von Geborgenheit nicht mehr sprechen, erklärte Corinna Schumacher als Sprecherin der Schulpflegschaften.
Die Johannischule würde einen Umzug in die EBR befürworten, weil sie sich dort besser entfalten kann. Eine Zusammenlegung mit einer weiteren Grundschule, halten die Verantwortlichen der Johannisschule ebenfalls für nicht ratsam.