Rheda-Wiedenbrück (pbm). Merle, Paula, Jonathan und Till krabbeln auf die Rutsche, schaukeln oder spielen Feuerwehr. „Nach der Morgenrunde geht es bei schönem Wetter nach draußen“, erklärt Natalia Bothe. Die Batenhorsterin ist seit 2012 Tagesmutter und glücklich mit ihrem Beruf. Die Stadt Rheda-Wiedenbrück sucht Menschen, die Kinderbetreuung in dieser Form übernehmen würden.
Natalia Bothe stammt ursprünglich aus Moldawien und hat dort Pädagogik studiert. Ihr Abschluss wurde hier in Deutschland allerdings nicht anerkannt. Dass die 35-Jährige dann Tagesmutter geworden ist, war die richtige Fügung: „Mit dem Tagesmutter-Sein kann ich alles unter einen Hut bringen“, erzählt sie. Sie hat selbst drei Kinder. Maximal fünf Kinder gleichzeitig können betreut werden. Bothes Schützlinge sind zwischen 13 Monaten und drei Jahren alt und werden zwischen 25 und 45 Stunden in der Woche von ihr betreut. „Um 6.30 Uhr kommt das erste Kind. Wenn alle da sind, frühstücken wir gemeinsam“, beschreibt sie ihren Tagesablauf. „Dann spielen oder basteln wir und gehen anschließend in den Garten, spazieren zum Bauernhof oder in den Wald.“ Nach dem Mittagessen folgt der Mittagsschlaf. Danach werden die ersten Kinder wieder abgeholt.
„Ein Pädagogikstudium oder ähnliches ist aber keine Voraussetzung dafür, Tagesmutter oder -vater zu werden“, erklärt Hanna Meyer zu Hörste, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Kindertagespflege. „Tagesmutter ist kein Ausbildungsberuf, dennoch ist eine Qualifizierung Voraussetzung für die Erteilung einer Pflegeerlaubnis.“ Am Wichtigsten sei die Freude im Umgang mit Kindern.
Neben der persönlichen Eignung sind auch die Räumlichkeiten sehr wichtig: „Es sollte genügend Wohnraum vorhanden sein, um zusätzlichen Kindern Raum für Spiel, Mittagsschlaf oder Hausaufgaben bieten zu können“, erklärt die städtische Mitarbeiterin. „Darüber hinaus sollte es die Möglichkeit geben, dass die Kinder im Freien spielen können.“ Tagesmütter oder -väter sollten ausreichend Zeit in der Woche haben. „Generell gilt: Je flexibler sie betreuen können, desto besser“, so Hanna Meyer zu Hörste. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass neben der Betreuung tagsüber, die vorrangig benötigt wird, auch häufig Zeiten frühmorgens und am frühen Abend von den Eltern nachgefragt werden.“
Pflegeerlaubnis
Für die Beantragung einer Pflegeerlaubnis sind unter anderem eine ärztliche Bescheinigung, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis sowie ein Qualifizierungskurs erforderlich. Bildungsträger wie die Volkshochschule Reckenberg-Ems bieten solche Kurse an. Ein Informationsabend dazu findet am Dienstag, 5. September, statt.
Die Tagesmütter und -väter werden durch die Vermittlungsstellen fachlich begleitet. Sie beraten die Tagespflegepersonen in allen Fragen rund um die Kindertagespflege und bieten Vernetzungstreffen sowie Fortbildungen an.
Ansprechpartner
Interessierte, die sich vorstellen können, als Tagesmutter oder Tagesvater zu arbeiten, können sich gerne entweder an
- an Hanna Meyer zu Hörste vom Fachbereich Jugend, Bildung und Sport,
telefonisch unter 05242 963 591 oder per E-Mail an hanna.meyer-zu-hoerste@rh-wd.de wenden
oder an die beiden ev. Vermittlungsstellen für Kindertagespflege:
- Für Rheda: Heidi Altenhofer, Ev. Kindertageseinrichtung „Sonnenschein“,
Telefon 05242 44889.
- Für Wiedenbrück, Batenhorst, Lintel, St. Vit: Anita Schönbeck, Ev. Kindertageseinrichtung Krumholzstraße, Telefon 0176 83125935.