Rietberg. Der für Rietberg neu geplante Recyclinghof wird nicht dort entstehen, wo er zunächst geplant war. Das wurde jetzt in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Klimaausschusses bekannt. Jetzt sucht die Stadtverwaltung nach Alternativlösungen. Denn die aktuelle Situation in der Abfallentsorgung ist auf Dauer rechtlich nicht zulässig.
Im September 2016 hatte die Stadt Rietberg mit der Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen (GEG) – einer Tochtergesellschaft des Kreises Gütersloh – die Vereinbarung getroffen, dass sich die GEG in Vertretung der Stadt um das »Einsammeln von Bringabfällen aus Haushalten« kümmern soll – und zwar mit einem eigenen Recyclinghof.
Laut Landesabfallgesetz ist die Stadt Rietberg für den Betrieb des Recyclinghofes verantwortlich. Sie kann diesen selbst betreiben oder Dritte mit der Aufgabe betrauen. Aktuell bietet das private Unternehmen Kathöfer diese Leistung auf seinem Recyclinghof an der Industriestraße an. Dort können jedoch Gewerbeabfällen und Haushaltsabfälle praktisch nicht getrennt werden – was aber rechtlich notwendig ist. Die Haushaltsabfälle müssen dem Kreis Gütersloh zur Verwertung überlassen werden – was aktuell nicht möglich ist.
Deshalb ist die Stadt Rietberg bemüht, einen rechtskonformen Recyclinghof einzurichten. Die GEG hatte angeboten, einen Recyclinghof zu bauen, wenn die Stadt das Grundstück dazu bereitstellt. Jedoch hat der Verpächter der vorgesehenen Fläche neben der Kläranlage an der Rottwiese nun sein Einverständnis zurückgezogen.
Die Stadtverwaltung sucht nun auf drei Wegen nach einer Lösung:
- Es wird versucht, ein alternatives Grundstück zu finden, so dass ein Recyclinghof an einer anderen Stelle gebaut werden kann.
- Die Stadtverwaltung versucht beim Kreis Gütersloh eine Verlängerung der Duldung des nicht rechtskonformen Zustandes zu erwirken. Aktuell gilt die Duldung bis März 2019.
- Ferner liegt seit wenigen Tagen das Konzept eines heimischen Unternehmens vor, um die Annahme von privaten und gewerblichen Abfällen rechtskonform zu betreiben. Dieses Konzept wird aktuell von der Verwaltung geprüft. Bestenfalls könnte dies bedeuten, dass ein neuer Recyclinghof gar nicht errichtet werden müsste.
Möglichst zeitnah nach den Sommerferien sollen neue Informationen vorliegen.