Rietberg. Viele Gartenbesitzer haben in diesen Tagen abgestorbene Buchsbäume zu beklagen: Der Buchbaumzünsler sitzt drin. Ihm ist nur schwer Herr zu werden, da der Zünsler die Pflanze von innen heraus befällt und die gefräßigen Raupen oft erst sehr spät entdeckt werden. „Ist es zu spät und eine Pflanze ist abgestorben, kann sie bedenkenlos über die Bioabfalltonne entsorgt werden“, erklärt Karin Schniedertöns, Abfallberaterin der Stadt Rietberg.
Im Kompostwerk in Gütersloh durchläuft der Bioabfall eine so genannte Hygienisierung, bei der er auf bis zu 70 Grad erhitzt wird. Danach sind alle Raupen und Eier abgetötet. „Der Bioabfall wird zeitnah verarbeitet, so dass eine Verbreitung bei Entsorgung über die Biotonne ausgeschlossen ist“, erläutert Schniedertöns.
Bis zu drei Generationen dieses unscheinbaren Falters, der nur neun Tage lebt, können in einer Saison entstehen. In ihrem kurzen Leben legen die Weibchen rund 150 Eier ab, bevorzugt an nicht befallenen Buchsbäumen. Innerhalb von wenigen Tagen schlüpfen die kleinen Raupen, die je nach Temperatur in drei bis zehn Wochen verschiedene Stadien durchlaufen, sich verpuppen, und dann als Falter die nächste Generation gründen. Dabei fressen die Raupen nicht nur die Blätter, sondern auch die Rinde und sogar junge Triebe der Buchsbaumpflanze.
Vermutlich wurde der Buchsbaumzünsler über Containerschiffe aus Ostasien nach Deutschland eingeschleppt und 2006 erstmals bemerkt. Im Handel gekaufte Pflanzen sollten gründlich auf Zünsler untersucht werden. Nicht selten sind sie bereits befallen. Seit 2015 hat sich der Zünsler flächendeckend in Deutschland ausgebreitet.