Die Hochwasserschutzanlage am Schiedersee ist in die Jahre gekommen und wird daher nun auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Neue Fischbauchklappen am Stauwerk, die durch Öffnen oder Schließen den Wasserstand des Sees regulieren, werden eingebaut. Bis Ende des Jahres sollen die beiden 9,50 Meter breiten und 2,50 Meter hohen Klappen ihren Platz gefunden haben.
Um die aufwendigen Arbeiten überhaupt durchführen zu können, hat der Kreis Lippe als Betreiber des Schiedersees das Gewässer in den vergangenen Tagen bereits um 50 Zentimeter auf Winterstau-Niveau gesenkt. Außerdem hat das Technische Hilfswerk (THW) jetzt das Wasser im Tosbecken, also im Auffangbecken für das abfließende Seewasser unterhalb der Staumauer, abgepumpt. Damit die Fische an dieser Stelle keinen Schaden nehmen, haben Mitglieder der Gemeinschaft für Fischerei und Naturschutz (GFN) Lügde die Fische aus dem Tosbecken in die Emmer und den oberen See umgesetzt. Davon hat sich auch Landrat Dr. Axel Lehmann ein Bild vor Ort gemacht: „Das Engagement der vielen Freiwilligen ist herausragend“, dankte er den Anwesenden. „Wir wollen das Naherholungsgebiet Schiedersee weiterhin attraktiv gestalten. Dazu gehört auch eine gut funktionierende Technik.“ Die Kosten sind mit 1 Million Euro im Haushalt des Eigenbetriebs Straßen des Kreises veranschlagt, in dessen Zuständigkeit der See liegt.
Im Zuge der Baumaßnahme werden auch die Steuerungstechnik und die Stromversorgung im Stauwerk erneuert. Zudem wird künftig ein Alarmton erklingen, wenn sich die Fischbauchklappen bei einer Hochwasserlage öffnen. So sind zum Beispiel Angler unterhalb der Staumauer vorgewarnt, wenn plötzlich vermehrt Wasser in die Emmer fließt. An einer Stelle wird außerdem ein abgängiger Erddamm repariert.