Kreis Herford. 17 Studierende aus der Ukraine hospitieren seit Anfang Oktober in Unternehmen, Banken und Verwaltung im Kreis Herford. Der Aufenthalt wird seit 1998 vom Verein Brückenschlag Ukraine e. V. organisiert. Seitdem sind über 340 Studierende aus der Ukraine nach Deutschland gereist, um eine zweimonatige Hospitation in OWL zu durchlaufen. Jährlich erhalten so rund 20 Studierende aus der Osteuropäischen Lessya-Ukrainka-Universität und der Nationalen Technischen Universität Lutsk die Möglichkeit, nach Deutschland zu reisen und in Unternehmen zu hospitieren. „Die Studierenden sind Botschafter der Ukraine, im Sinne der Verständigung und des Friedens zwischen unseren Ländern“, betont Professor Karl-Hermann Krog, der die Aufenthalte in Deutschland jedes Jahr mitorganisiert.
Im historischen Sitzungssaal des Kreishauses wurden die Studierenden heute (18.11.) offiziell von Landrat Jürgen Müller empfangen. „Auch für mich ist die Völkerverständigung wichtig und das passiert durch persönliche Kontakte und Austausche wie diese“, betont Müller. In der Kreisverwaltung Herford hospitieren zwei Studentinnen – Yulia Kovpak (21 Jahre) und Inna Yaschtschuck (19 Jahre). Die beiden Ukrainerinnen studieren an der Osteuropäischen Lessya-Ukrainka-Universität – Inna studiert Germanistik und Yulia angewandte Linguistik.
Während des zweimonatigen Aufenthalts leben die Studierenden in Gastfamilien und lernen Deutschland aus verschiedenen Blickwinkeln kennen – sie schnuppern nicht nur in das Arbeitsleben hinein, sie lernen auch die deutsche Kultur kennen, knüpfen berufliche und private Kontakte und verbessern ihre Sprachkenntnisse.
Seit 20 Jahren kommen junge Studierende in den Kreis Herford, um hier zwei Monate lang zu hospitieren – in der Kreisverwaltung haben seitdem über 30 Studentinnen hospitiert und verschiedene Ämter der Kreisverwaltung kennen gelernt. Am 27. November geht es wieder zurück in die Heimat – im Gepäck haben die jungen Menschen viele Eindrücke und neue Freundschaften aus Deutschland.