Zu Allerheiligen und Totensonntag wird auf den Friedhöfen der Verstorbenen gedacht. Viele Angehörige richten daher jetzt die Gräber von Freunden und Verwandten für die Herbst- und Winterzeit her. “Von der Graberde über die Auswahl der Blumen bis hin zum Lichterschmuck kann ein umweltfreundlicher Boden bei der Grabgestaltung bereitet werden”, so die Verbraucherzentrale NRW. Mit den folgenden Tipps gibt sie eine Anleitung für die naturnahe Grabgestaltung:
- Die richtige Erde – eine gute Grundlage: Hinter der Bezeichnung Erde (z.B. Blumen-, Beet-, aber auch Graberde) verbirgt sich meist immer Torf oder aber Mischungen mit einem großen Anteil an Torf. Beim Torfabbau wird jedoch das sensible Ökosystem Moor und damit der Lebensraum vieler seltener Pflanzen und Tiere zerstört. Zudem wird das in Mooren gespeicherte Kohlendioxid freigesetzt.Deshalb sollten Blumen- und Graberden mit dem Hinweis “torffrei” erste Wahl sein. Torffreie Gartenerden werden auf Basis von Kompost, Rindenhumus und Holzfasern hergestellt. Außerdem beinhalteten sie, je nach Hersteller, Minerale und Lavagranulate zur optimalen Wasser- und Nährstoffspeicherung sowie Naturdünger. Auf Nummer sicher geht, wer in die Produktdeklaration auf der Verpackung schaut. Denn bei Stichproben hat die Verbraucherzentrale NRW festgestellt, dass mit “Torffrei-Siegel” gekennzeichnete Blumenerde dennoch Torf enthielt. Nach einer Abmahnung durch die Verbraucherzentrale hat der Hersteller das Produkt inzwischen vom Markt genommen.
Achtung: Der Begriff “Bio-Blumenerde” ist – anders als etwa bei Bio-Lebensmitteln – nicht gesetzlich geschützt. Deshalb ist diese Kennzeichnung zum einen kein Garant, dass die “Bio-Erde” torffrei ist. Zum anderen müssen nicht alle Bestandteile aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Diese Kennzeichnung bedeutet lediglich, dass den Erden kein Kunstdünger beigemischt sein darf. Die Erde selbst wurde aus dem gewonnen, was in den städtischen Biotonnen landet. Es handelt sich also um Kompost mit eventuell weiteren Beimischungen – und diese können auch Torf sein.
- Bei Gestecken auf Naturmaterialien achten: Viele Händler bieten rund um die Toten-Gedenktage Allerheiligen und Totensonntag fertige Gestecke als Grabschmuck an. Diese praktischen Gebinde werden jedoch häufig mit Plastikteilen oder -schnüren zusammengehalten und enthalten oftmals auch Dekorationen aus Kunststoff. Erste Wahl sollten daher Grab-Buketts aus Naturmaterialien sein. Denn zum einen helfen sie, Plastik zu vermeiden, zum anderen können sie im Frühjahr dann als Ganzes auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgt werden. Plastikbestandteile hingegen müssen zunächst entfernt und dann getrennt entsorgt werden.
- Einheimische Insektenfutterpflanzen auch im Herbst: Friedhöfe sind ein Paradies für Vögel, die sich von Insekten ernähren, aber auch für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Die Bestäuber finden hier auch im Herbst durch blühende Pflanzen noch ausreichend Nektar. Zudem sorgen Insektenfutterpflanzen für manchen Farbtupfer auf den Gräbern in der dunklen Jahreszeit. Herbstaster, Fette Henne, Herbstzeitlose, Leinkraut, Rundblättrige Glockenblume oder Herbstkrokus sind dabei die einheimischen Pflanz-Favoriten für das Duo für Futter und Blütenpracht. In einigen Städten gibt es Pflanzentauschbörsen, wo Pflanzen und Ableger getauscht werden können, anstatt neue zu kaufen. Wer mehrjährige Pflanzen wählt, also solche, die auch den Winter überstehen, spart sich viel Arbeit und Geld.
- Klassische Grablichter brauchen keine Batterie: Auch auf den Gräbern halten LEDs Einzug, die das Kerzenlicht mit Batterien als Energiequelle imitieren. Diese müssen auf jeden Fall getrennt entsorgt werden. Außerdem wichtig: LED-Lichter sind Elektroschrott und gehören nicht in den Hausmüll. Sie müssen entweder in die Elektroschrottsammlung der Entsorger wandern oder in Elektrofachmärkten zurückgegeben werden. Grablichter aus Wachs sind gegenüber den LED-Varianten unweltfreundlicher. Im Handel sind Grablichter aus Glas erhältlich, deren Kerzen auswechselbar sind. Da geht dann ein besonders nachhaltiges Licht auf, weil der Grabschmuck immer wieder genutzt werden kann – und der Umwelt tonnenweise Plastikmüll durch Grablichter aus Kunststoff erspart wird.
Bei Fragen zu Schadstoffen rund ums Gärtnern hilft die Online-Schadstoffberatung der Verbraucherzentrale NRW: www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe
Quelle:
Verbraucherzentrale NRW
Mein Großvater hat diese Woche Todestag und ich würde gerne sein Grab besuchen und es mit einem Gesteck verschönern. Ich werde den Blumenhändler nach einem Grab-Bukkett aus Naturmaterialien fragen, um Plastik zu vermeiden. Solch ein Bukkett passt sicher auch gut zum Grabmal aus Granit.
Ich bin damit einverstanden und glaube, dass man Plastik im Grabschmuck vermeiden soll. Ich möchte das Grab meiner Großmutter dekorieren. Ein Bukett kann definitiv eine gute Idee sein. Danke für den Beitrag!
Ich bin kein Fan von Plastik und bin damit einverstanden, dass man Plastik als Grabschmuck vermeiden kann. Ich möchte das Grab meines Cousins dekorieren. Ein Bukett kann definitiv eine gute Idee sein. Danke!
Vielen Dank für die Aufklärung. Mir ist eine Naturnahe Grabgestaltung auch sehr wichtig. Ich möchte das Grab meiner Großmutter ordentlich pflegen und dadurch meinen ewigen Respekt zeigen. Die Informationen zu Torfabbau sind sehr hilfreich, denn ich habe leider wenig Ahnung in dem Bereich.
Ich bin mir sicher, dass der Tod dem Mensch zur Natur zurückkehrt. Grabgestaltung muss deswegen auch diese Prinzipien entsprechen. Meiner Meinung nach passen diese Plastikdekorationen dazu gar nicht.
Herzlichen Dank für diese tollen Tipps zur naturnahen Grabgestaltung. Leider ist vor Kurzem mein Onkel verstorben und nun müssen wir uns Gedanken über die Grabgestaltung machen. Ich finde den Tipp super, dass man bei Gestecken auf Naturmaterialien achten sollte, damit die schönen Gestecke als Ganzes auf dem Kompost entsorgt werden können. Wir machen uns außerdem gerade Gedanken über die Inschrift, die wir in den Grabstein eingravieren lassen wollen. Mit einem kompetenten Steinmetz können wir bestimmt auch da dem Grab noch einige schöne Details verpassen.
Ich möchte für einen Todestag ein Grab schön gestalten. Ich habe schon einige Grab-Buckets aus Naturmaterialien gekauft. Einen Steinmetz habe ich ebenfalls engagiert, der den Grabstein noch etwas verbessert.
Mein Vater ist leider vor Kurzem verstorben, weshalb wir uns nun um eine passende Grabgestaltung kümmern müssen. Ihre Tipps zur naturnahen Gestaltung finde ich super, wobei gut zu wissen ist, dass man bei den Gestecken auf Naturmaterialien achten muss und dass klassische Grablichter keine Batterie brauchen. Ich würde auch gern dafür sorgen, dass der Grabstein nicht Gefahr läuft umzukippen. Dafür kann bestimmt ein Kippschutz sehr hilfreich sein.
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag zur Grabgestaltung. Ich möchte das Grab meiner Urgroßmutter neu gestalten und bin auf der Suche nach Tipps auf diese Seite gestoßen. Guter Hinweis, dass Grab-Buketts aus Naturmaterialien erste Wahl sein sollten.
Meine Schwester hat diese Woche Todestag und ich würde gerne Ihr Grab besuchen und es mit einem Gesteck verschönern. Bin auf der Suche nach Tipps auf diese Seite gestoßen und weiß jetzt genau wie ich Ihr Grab verschönern werde.
Mein Großvater verstarb letzte Woche und nun sind wir mit der ausführlichen Planung der Grabgestaltung dran. Er mochte die Natur immer, weshalb wir sehr Natur-fokussiert rangehen. Es ist gut zu wissen, dass beim Torfabbau das sensible Moor und damit der Lebensraum von Pflanzen und Tieren zerstört wird. Ich werde viel Wert darauf legen das zu verhindern.
Vielen Dank für diesen Beitrag über die naturnahe Grabgestaltung. Ich bin mir sicher, dass die Inschrift mehr über Person erzählen kann, aber den Grabstein selbst muss mit der Natur in Harmonie sein. Vielen Dank für den Tipp, auf Plastikteilen zu verzichten.
Mir ist eine naturnahe Grabgestaltung für meinen Großvater wichtig. Er war ein Naturliebhaber. Ich mag die Idee mit den Kerzen!