Es gibt viele verschiedene Gründe, warum die Menschen zu Franz-Josef Heinemann, dem Schiedsmann der Stadt Bad Lippspringe, kommen. Davon kann der hauptberufliche Büro-vorsteher der Paderborner Rechtsanwaltskanzlei Rost, Hügemann und Lütkefedder nach hier mittlerweile 42 Jahren Tätigkeit ein Lied singen. Trotzdem hat er vom Schlichten noch lange nicht genug, und das ist auch gut so. Schließlich hat ihn der Stadtrat in seiner Sitzung vom 21.09.2016 für weitere fünf Jahre einstimmig wiedergewählt.
Als Schiedsmann wird dieses Amt seit 1994 in Bad Lippspringe ausgeübt; nicht unerwähnt soll die weitere ehrenamtliche Tätigkeit als Geschäftsführer im Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e.V., Bezirksvereinigung des Landgerichtsbezirks Paderborn, bleiben.
Seit 1827 gibt es die Erfahrung in der vorgerichtlichen Streitschlichtung als Bürgernah und kostengünstig, verschwiegen und unparteiisch, immer erreichbar, hohe Schlichtungsquote, vollstreckbarer Titel und ständige Qualitätskontrolle.
Allzu viel zu tun hat der 62-Jährige in der Badestadt aber glücklicherweise nicht. „Ich habe durchschnittlich zehn Anfragen pro Jahr. Die Hälfte davon kann ich am Telefon klären, da reicht dann schon eine kurze Information über die Rechtslage. In den übrigen Fällen kommt es allerdings zu einem Schiedsverfahren“, erklärt Heinemann. Das bedeutet: die Streitenden treffen sich mit dem Schiedsmann zu einem neutralen Gespräch. Und da ist dann Ursachen-forschung angesagt.
Es gibt immer einen auslösenden Punkt für solche Verhaltensweisen und den muss ich her-ausfinden.“ Ist ihm das gelungen, versucht er, das Problem aus dem Weg zu räumen – zum Beispiel mit einem protokollierten Vergleich. Das ist ein Vertrag, in dem sich die Streithähne unter bestimmten Bedingungen einigen und das Kriegsbeil begraben. Sollte sich eine der Parteien nicht daran halten, kann die andere Partei zuvor vereinbarte Forderungen vollstrecken lassen.
Die Vorteile eines solchen Verfahrens liegen auf der Hand: „Für die Streitenden ist das erheblich günstiger, als wenn sie vor Gericht ziehen würden. Da ich als Schiedsmann ehren-amtlich arbeite, ist meine Beratung nämlich kostenlos. Nur wenn es zu einem offiziellen Vergleich kommt, muss ich pro Fall durchschnittlich 50 Euro berechnen. Und die Gerichte werden durch meine Arbeit auch entlastet, da sie sich seltener mit Kleinigkeiten beschäftigen müssen“, so Franz-Josef Heinemann, der seit Jahrzehnten auch im Bad Lippspringer Schützenverein und im Männerchor Harmonie aktiv ist. Die Erfolgsquote des Schiedsmannes kann sich übrigens sehen lassen: „Natürlich gibt es immer wieder Leute, die uneinsichtig bleiben, aber in der Regel kann ich drei von fünf Fälle schlichten.“
Franz-Josef Heinemann ist dienstlich unter der 05251-103950 oder privat unter der 05252-1866 erreichbar. Als Schiedsmann ist er sowohl für Hausfriedensbruch, Beleidigung, Verletzung des Briefgeheimnisses, Körperverletzung, Bedrohung und Sachbeschädigung, als auch für bürgerliche Rechtsstreitigkeiten über vermögensrechtliche Ansprüche und für persönliche Ehrverletzungen zuständig.