Kreis Herford. In einigen Gebieten in Deutschland breitet sich die die „Blauzungenkrankheit“ weiter aus – diese Viruserkrankung trifft Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen. Sie wird von Stechmücken übertragen, doch der Erreger ist für den Menschen nicht gefährlich. Um eine Ausbreitung dieser Tierseuche zu verhindern, können Rinder, Schafe und Ziegen im Kreis Herford ab sofort dagegen geimpft werden.
Diese Maßnahme soll vor der Einschleppung der Blauzungenkrankheit im Kreis Herford schützen, denn durch eine flächendeckende Impfung kann eine schnelle Ausbreitung der Seuche verhindert werden. Da die Impfung vom jeweiligen Veterinäramt genehmigt werden muss, hat der Kreis Herford dies mit einer Allgemeinverfügung abgedeckt. Danach ist nun eine freiwillige Impfung gegen die Serotypen 4 und 8 möglich. Jede Impfung gegen die Blauzungenkrankheit muss innerhalb von sieben Tagen nach der Durchführung der Impfung in der HI-Tier-Datenbank gemeldet werden (https://www.hi-tier.de).
Impfstoffe dürfen dabei nur durch Tierärzte an Tieren angewendet werden. Tiere, die von der Blauzungenkrankheit betroffen sind, zeigen Haut- und Schleimhautentzündungen am Kopf, den Geschlechtsorganen, den Zitzen und am Kronsaum der Klauen. Eine tatsächliche Blaufärbung der Zunge tritt nur selten auf.
Im Dezember 2018 wurde nach Jahren der Seuchenfreiheit in Deutschland in einer Rinderhaltung im Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg der Ausbruch der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 8 festgestellt. Es wurde ein Sperrgebiet von 150 Kilometern um den Ausbruchsbestand eingerichtet. Mittlerweile umfasst der Restriktionsbereich das komplette Bundesland Baden-Württemberg, das Saarland, das gesamte Bundesland Rheinland-Pfalz sowie Teile von Südhessen und Nordrhein-Westfalen.
Im Kreis Herford befinden sich ca. 1900 Nutztierhalter, mit insgesamt ca. 10.000 Rindern, 2.800 Schafen und 300 Ziegen.